500 Unterschriften: Grosse Solidarität mit Isaac
Er verteilt Bibeln, spricht über Gott und keiner ärgert sich – Linke nicht, Rechte nicht. Und dennoch versetzt er die Gegend nun in Aufruhr. Innert zwei Tagen kamen exakt 500 Unterschriften zusammen. Isaacs Freund Erich Steiner: «Wir hatten 497 Unterschriften. Auf dem Weg zum Anwalt hielten wir bei Freunden, dort waren gerade drei Personen im Haushalt, die ebenfalls unterzeichneten.»
Der Jurist sei erstaunt über die Menge gewesen. Nun ist ein Rekurs beim Zürcher Regierungsrat hängig, der jedoch keine aufschiebende Wirkung hat, nach wie vor könne Isaac von einem Tag auf den anderen zurück in den Kongo ausgeschafft werden.
Isaac integriert
Isaac ging Woche für Woche für seinen Glauben auf die Strasse. Er verteilte Bibeln in chinesisch, arabisch, deutsch und vielerlei anderer Sprachen und er sang im Chor der «Gemeinde für Christus» (GfC) in Bauma – in der er vor sechs Jahren ein «zu Hause» fand, nur zwei Wochen, nachdem er in die Schweiz eingereist war; er war bereits im Kongo Christ. In kurzer Zeit aber habe er die Sprache gelernt und versteht Hochdeutsch sowie Mundart und hat bei verschiedenen christlichen Organisationen aktiv mitgearbeitet (MEOS, AGIK, Christen begegnen Muslimen und andere).
Er besuchte die Armen
Isaac war einst geflüchtet, weil die Glaubensgruppe, der er angehörte, massiv unterdrückt wurde, er selbst war bereits im Gefängnis gesessen. In der Schweiz integrierte er sich rasch, sagt Steiner, ging in Asylunterkünfte und hielt dort Sprechstunden für jene, die sonst wenig Gehör fanden.
Ende 2010 wurde dann aber klar, dass seine Bemühungen um Asyl definitiv abgewiesen werden, mittlerweile sitzt er seit mehreren Wochen in Ausschaffungshaft. In den Kongo wolle er nicht, weil ihm Haft, Folter oder ein Abkommandieren in den Krieg widerfahren könnte.
Protest vor Gefängnis
Rund hundert Leute protestierten kürzlich vor dem Gefängnis. Steiner: «Wir befürchteten, dass die anderen Menschen in Ausschaffungshaft neidisch würden, weil wir uns einzig für ihn einsetzten.» Geschehen sei dann aber das Gegenteil: Isaac wurde von anderen Insassen gefragt, warum er so viele Freunde hier hat. Isaac: «Ich bin Christ, das sind meine Brüder und Schwestern.» Und so wollten die anderen mehr über den Glauben erfahren und sie fragten nach Bibeln in ihrer Landessprache, die Isaac vermitteln konnte.
Bitte um Gebet
Isaacs Freunde rufen auf zum Gebet. Denn keiner könne garantieren, dass er nicht umgehend in die schlimmsten Kriegswirren gerät. Erich Steiner: «Wir bitten darum, dass gebetet wird, dass Isaacs Fall positiv abgewickelt wird.»
Datum: 05.05.2011
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch