Und Gott sprach: Ihr seid jetzt reif für die Insel

Familie Winkler

Bald vier Jahre lebt die Familie Winkler aus Dietikon jetzt auf Sardinien. Sie kümmert sich dort um Olivenbäume, Feriengäste und um neue Nachfolger für Jesus.

Viele Jahre hat Gott uns – Matthias (44) und Irene (41) Winkler – für diesen für uns ganz neuen Dienst auf der Insel Sardinien vorbereitet. Schon kurz nach unserer Lebensübergabe an Jesus 1983 waren uns zwei Dinge sehr wichtig:

a) Wir wollten nicht nur die Bibel lesen, sondern danach leben und auch anderen Menschen dabei helfen.

b) Wir empfanden es als völlig unausgewogen, dass ein einzelner Pastor die ganze Arbeit für die Gemeinde tun soll.

Schon bald nach unserer Bekehrung stürzten wir uns darum in die Seelsorge, leiteten einen Hauskreis und riefen bereits 1984, dem Jahr, in dem wir geheiratet hatten, erste Wohngemeinschaften ins Leben.

Von langer Hand geplant ...

Bald merkten wir, dass uns eine gründliche, auf die Praxis bezogene Ausbildung fehlte. Drei Jahre später verkauften wir alles, was wir hatten, und zogen mit unserem damals einjährigen Sohn Benjamin für eine einjährige Mitarbeiterschule nach Lüdenscheid. Am Ende dieser Schule machte Gott uns klar, dass unser Platz eines Tages in Sardinien sein werde. Zuerst aber rief er 1988 Matthias’ Eltern, Alfred und Rösli Winkler, in die Mission nach Orosei, einem Städtchen an der Ostküste dieser Insel. 12 Jahre lang leisteten sie dort wertvolle Pionierarbeit und beteten auch viel für die Sarden.

Während dieser Zeit wohnten wir in ihrem Haus in Dietikon mit Matthias’ damals 15jähriger Schwester, seinem 20jährigem Bruder und ihrer 70jährigen Tante. 1988 erblickten dort unsere Tochter Tatjana und 1990 ein weiterer Sohn Raffael das Licht der Welt. Matthias gründete in jenen Jahren mehrere Geschäfte. Irene litt immer mehr unter Schlaflosigkeit und Depressionen, und auch körperlich ging es ihr zusehends schlechter, obwohl wir Hilfe von Seelsorgern, bei christlichen Seminaren, bei Pastoren und Ärzten aufsuchten, um nach den Ursachen zu suchen, und viel für uns beten liessen. Weil der eine Grosshandel in Deutschland nicht gut lief, zogen wir 1995 gar wieder um nach Lüdenscheid.

Die andere Schule

Aufgrund einer ärztlichen Fehldiagnose wurde Irene jahrelang mit den falschen Medikamenten und Schlaftabletten vollgestopft bis sie 1998 körperlich zusammenbrach. Diese schwierigen Zeiten lehrten uns, nicht in erster Linie bei Menschen Hilfe zu suchen, sondern fest auf Gottes Wort zu stehen und unser Herz bei ihm auszuschütten.

Schritt für Schritt lehrte uns Gott ganz praktische geistliche Prinzipien, die für unser Leben wichtig waren, wie z. B. konkret zum Kreuz zu gehen, über Stolz und Rebellion in unseren Leben Busse tun und vergeben, wo wir ungerecht behandelt wurden. Immer mehr verstanden wir, was Gnade ist, und was es heisst, nicht aus eigener Kraft zu schöpfen. Jesus befreite uns von Vorfahrenschuld: von Flüchen, falschen Festlegungen und Haltungen. Und so erlebten wir mehr und mehr Heilung und Befreiung in den Bereichen Gesundheit, Geschäft und Beziehungen.

Heute können wir nur staunen über die Grösse und Treue Gottes in unseren Leben. Nicht zuletzt deshalb ist es unser grosses Anliegen, dass junge Christen richtige Jüngerschaft erfahren, damit sie nicht jahrelang im Dunkeln und in Niederlagen leben müssen. Wir lernen immer noch dazu und sind uns völlilg bewusst, dass wir ohne die übernatürliche Kraft des Heiligen Geistes gar nichts ausrichten können.

Der Sprung ins nicht mehr Ungewisse

Während dem Jahr 2000 redete Gott auf verschiedene Art zu uns; erst leise, dann bestätigend und ermutigend durch Worte von Leitern und prophetische Worte. Dann hiess es, völlig im Vertrauen auf ihn einen Gehorsamsschritt nach dem anderen zu tun. Eine internationale Leiterschaft sandte uns aus, jedoch ohne feste Integration in ein bestehendes Werk. Denn es war klar, Gott wollte mit uns neue Wege gehen. Und so zogen wir im August 2001 mit unseren drei Teenies nach Sardinien. Für sie war der Umzug nicht einfach, auch weil sie die italienische Sprache erst lernen mussten. Vieles war anfänglich umkämpft, doch Gott hat wunderbar geholfen und sich vollumfänglich zu uns und unseren Kindern gestellt. Ihm sei Lob und Dank! Soli Deo Gloria!

Ora et labora – Bete und arbeite

Gott hat uns ein fünf Hektaren grosses Stück Land mit Gebetsberg und Bungalow-Campingplatz anvertraut. So fing denn alles an mit viel Zeit im Gebet und Anbetung. Das Ferienzentrum bauten wir aus, damit es einerseits als Einkommensquelle für die missionarische Arbeit zum Segen wird. Andererseits ist es eine gute Gelegenheit für unsere Freunde, die in der Fürbitte hinter uns stehen, während ihrem Jahresurlaub am Meer in Beziehung mit uns zu bleiben, um vor Ort Einblick zu bekommen, wo wir grad dran sind, und natürlich gemeinsam zu beten.

Dadurch kamen auch neue Fürbitter dazu. Es ist uns bewusst, dass wir eine starke Rückendeckung im Gebet brauchen, um für Gott neues Land einnehmen und auch halten zu können. Auch unser Wohnhaus „Rifugio“ mit zwei zusätzlichen Wohnungen für Touristen dient diesen beiden Zwecken. Damit dies alles rechtlich abgesichert ist, gründeten wir den gemeinnützigen Verein Soli Deo Gloria (SDG) hier vor Ort.

Gott gab uns Freude, das Land auch sichtbar fruchtbar zu machen. So pflanzten wir viele Fruchtbäume an und veredelten oder beschnitten rund hundert verwilderte Olivenbäume. Dies hilft in zweierlei Weise: zum einen identifizieren wir uns mit den Einheimischen und ihrer Arbeit; zum andern trägt auch dies immer mehr zur Selbstversorgung bei. Wir konnten dieses Jahr schon gut Marmelade und Salböl an die Gäste verkaufen. Möglich gemacht haben dies auch einige Einsätze von Arbeitsteams aus Rehahäusern oder anderen Gemeinschaften. Dadurch haben sie massgeblich zur Verbesserung der Wohnqualität in den Ferieneinheiten und bei uns im Haus beigetragen. Dies waren starke Ermutigungen und Unterstützung pur für uns hier an der Front.

Die Ohren auf Gott ausrichten

Wir sind immer wieder voll gefordert, unsere Prioritäten richtig zu setzen. Wir könnten problemlos 24 Stunden durcharbeiten. Deswegen müssen wir immer wieder um diese so wichtigen Zeiten kämpfen, um nahe am Vaterherz Gottes zu sein, wo wir erkennen können, was dran ist. Auch ist es nicht einfach, sich immer wieder vom Erwartungsdruck der uns umgebenden Menschen zu lösen. Hier ist Weisheit gefragt, das Richtige im richtigen Moment zu tun. Hier gibt’s auch für uns noch viel Land einzunehmen.

Nachdem wir uns also drei Jahre hier als Familie eingelebt und Beziehungen zu Einheimischen gepflegt haben, sind wir davon überzeugt, dass sich multiplizierende und miteinander vernetzte Hauskirchen ein ideales und dynamisches Prinzip darstellen, das mithilft, die Insel effizient mit dem Evangelium zu durchdringen. Dem begleitenden und kontinuierlichen Gebet (Gebetsberg) messen wir nach wie vor hohe Priorität zu.

„Geht hinaus in die ganze Welt“

Wir wollen den Befehl Jesu an alle seine Jünger umzusetzen: „Machet zu Jüngern, indem ihr hinaus in die ganze Welt geht und alle Menschen in meine Nachfolge ruft! Tauft sie und führt sie hinein in die Gemeinschaft mit dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist! Lehrt sie, so zu leben, wie ich es euch aufgetragen habe. Ihr dürft sicher sein: Ich bin immer und überall bei euch, bis an das Ende dieser Welt!“ (Matthäus 28,19-20)

Dies fordert uns heraus, selber hingegeben und radikal in der Nachfolge Jesu zu stehen und andere in konsequente Jüngerschaft zu rufen. Die Arbeit in sich ergänzenden Teams ist uns dabei sehr wichtig. Zur Zeit sind wir dran ein Team mit Einheimischen zu formieren. Und einmal mehr staunen wir über die Treue Gottes, dass er uns vor zwei Jahren mit einem Werk in Luzern zusammengeführt hat, das mehr Erfahrung hat und die erwähnten Prinzipien bereits umsetzt. Hier empfangen wir unter anderem begleitende Unterstützung, Korrektur und Freisetzung für uns und den neuen Dienst in diesem ganz anderen Land.

Ferien für Gott?

Wie könnt ihr uns unterstützen? Zum Beispiel, indem ihr bei uns eure nächsten Ferien verbringt und so richtig die schönen Buchten und die unberührte Natur Sardiniens geniesst. Damit unterstützt ihr SDG finanziell. Oder ihr könnt euch auch selber eine Auszeit nehmen, um Gott neu zu suchen auf dem Gebetsberg. Der Ort ist herrlich, ruhig und völlig abgelegen mit Aussicht aufs Meer und die Berge. Hier kommt man ganz einfach in die Gegenwart Gottes.

Wer mehr wissen will, kann sich unsere Webseite mit vielen Fotos anschauen oder sich direkt bei uns melden.

Matthias & Irene Winkler
via del mare 66
I – 08028 Orosei, Sardinien
Telefon: 00390784998026
Email: imwinkler@tiscali.it
Webseite: www.solideogloria.it

Autoren: Matthias und Irene Winkler

Datum: 22.04.2005

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