Filmzensur soll religiöses Empfinden schützen

US-Komödie mit Jim Carrey zensuriert.

Kuala Lumpur. Die malaysische Regierung will die US-Komödie "Bruce Almighty" aus ihrem Land verbannen. In dem Film darf der von Jim Carrey gespielte Kleinstadt-TV-Reporter Bruce Nolan für einen Tag die Rolle von Gott übernehmen. Der Inhalt des Filmes sei "nicht angebracht", so Abdul Hamid Zainal Abidin, Minister für Religion. "Wir können uns selbst nicht mit Gott vergleichen, auch nicht zum Spass", so Abidin. Der Film soll nun auf die immer länger werdende Liste von Filmen kommen, welche die Zensoren des Landes verbannt haben.

Das muslimisch beherrschte Land ist für seine strenge Zensur amerikanischer Filme bekannt, die aufgrund moralischer oder religiöser Gründe Aufsehen der Behörden erregen. So wurden etliche Szenen des Oscarprämierten Filmes "The Hours", die Kussszenen zwischen Frauen zeigten, herausgeschnitten. Damit sollten "Land und Leute von den im Film gezeigten schlechten Einflüssen und negativen Elementen geschützt werden", wie es in der Erklärung heisst. Die Comic-Verfilmung "Daredevil" wurde aufgrund "exzessiver Gewalt" verboten, die Komödie "Zoolander", weil im Film der malaysische Ministerpräsident ermordet wird.

Sogar der animierte Zeichentrickfilm "Prince of Egypt" wurde verbannt, weil er "in religiösen Dingen unsensibel" sei. "Austin Powers: The Spy Who Shagged Me" hingegen wurde wegen sexueller Anspielungen verboten.

Über DVD-Raubkopien ist es den Einwohnern Malaysiens jedoch möglich, an die verbotenen Filme heranzukommen. Trotz strenger Massnahmen der Regierung floriert dieser Markt.

Datum: 30.07.2003
Quelle: pte online

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