Eine Koalition von Umweltschützern und religiösen Gruppen stellt in der Gegend von Washington D.C. und der Nachbarstadt Baltimore 15'000 ‚Tickets‘ aus. Die Gruppen kämpfen laut einem Bericht des Nachrichtendienstes Crosswalk für die „Rettung unseres Planeten vor der Katastrophe globaler Erwärmung“. Laut dem Rabbiner Fred Scherlinder Dobb, der die interreligiöse Aktionsgemeinschaft ‚Religious Witness for the Earth‘ leitet, sind SUVs schmutzige Maschinen: „Sie schädigen das Klima, schädigen bedrohte Arten, gefährden Kinder – und das wollen wir jetzt ändern.“ Die verteilten Tickets, hellorange Zettel, beschreiben, wie SUVs die Umwelt belasten. Sie sollen den US-Autokonzernen signalisieren, dass Amerika sparsamere Vehikel braucht, und SUV-Besitzer von ihren ach so gemütlichen, so protzigen Spielzeugen abbringen. Das Ticket kann entzweigeschnitten und ein Teil an den Chef des Ford-Konzers gesandt werden, mit der Forderung, den Treibstoffverbrauch zu senken. David Rothbard von der marktwirtschaftlich ausgerichteten Umweltschutzgruppe ‚Committee for a Constructive Tomorrow‘ bezeichnete die Forderungen der Aktivisten als absurd. Es gehe doch nicht an, Leute vom Kauf eines SUV abzuhalten mit dem Verweis darauf, dass Jesus ein solches Vehikel nie gefahren wäre, sagte er. Die Amerikaner wollten eben den Komfort, die Bequemlichkeit und Sicherheit, die SUVs böten. Rabbiner Dobb dagegen meint, es gebe klare ethische Gründe gegen SUVs. „Konsumenten sollten wissen, dass jede Verringerung des Treibstoffverbrauchs einem Kind ein leichteres Atmen ermöglicht und bedrohten Arten hilft, auch den Wandel des globalen Klimas mildert. Die Wahl, die wir treffen, und die Entscheide in Detroit haben wirklich moralische Konsequenzen für die Menschen und die Natur.“
Datum: 22.07.2003
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch