Empfehlung an IS-Kämpfer

«Tut so, als wenn ihr Christen wärt»

Anhänger der Terrororganisation IS im Westen sollten sich als Christen verkleiden, bevor sie Anschläge verüben. Das empfiehlt der IS in einem 58-seitigen Internet-Pamphlet mit Ratschlägen an Jihadisten.
ISIS-Propagandabild

«Ohne Zweifel müssen heute, im Zeitalter der Einsamen Wölfe, unsere Brüder im Westen einige wichtige Dinge über Sicherheit wissen, damit ihre Operationen auch gelingen», führt die Anleitung aus. Nachdem einige «beste Orte» für Anschläge genannt werden – wie etwa laute Nachtclubs – gibt es Kleidungs-Tipps für angehende Jihadisten: «Wenn ihr einen Bart, quamis (islamische Tunika), miswaks (Zweige zum Reinigen der Zähne) und Gebetsbücher vermeiden könnt, um so besser. Es ist auch erlaubt, ein Halsband mit einem christlichen Kreuz zu tragen. Wie ihr wisst, tragen Christen – sogar Atheisten im Westen mit christlichem Hintergrund – Kreuze um den Hals. Aber tragt kein Kreuz, wenn ihr einen muslimischen Namen im Pass habt, das könnte seltsam aussehen.»

Nicht das erste Propaganda-Handbuch

Das neue Manual ist auf Twitter-Accounts und anderen sozialen Medien erschienen, die mit dem ISIS in Verbindung stehen. Es ist das jüngste von Dutzenden von Handbüchern, die auf Englisch verschiedene Möglichkeiten beleuchten, den «Jihad» im Westen zu führen. Hier werden die Nachwuchs-Mujaheddin in alle Tricks eingeführt – angefangen vom Bau einer Bombenfabrik bis zur Anweisung, wie man von Syrien in die Türkei kommt, ohne gefangen zu werden.

Im November hatte die Gruppe z.B. ein Pamphlet mit dem Titel herausgegeben «Oh Medienkorrespondent, du bist der Mujahid». Darin versucht der IS, seine Präsenz in den sozialen Medien und im Internet zu erweitern.

Ideologie im Internet besiegen

Das Manual wurde auf Arabisch und Englisch veröffentlicht und ist von einem 18-minütigen Video begleitet, das zeigt, wie gut die Terrorgruppe das World Wide Web kennt. Die USA haben viele ihrer Top-Abwehrleute nach Silicon Valley gesandt, um Nachhilfeunterricht im Kampf in der virtuellen Welt zu erhalten – und den High-Tech Firmen «klar zu machen, wo wir dran sind im Kampf gegen ISIS». Präsident Obama erklärte vor Medien- und Sicherheitsfachleuten aus über 100 Ländern: «Es ist nicht genug, ISIS auf dem Schlachtfeld zu besiegen. Wir müssen sie vor allem daran hindern, andere zu radikalisieren, zu rekrutieren und zur Gewalt zu inspirieren. Das bedeutet: wir müssen ihre Ideologie besiegen.»

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Datum: 15.01.2016
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet.ch / The Gospel Herald

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