Bibelstudium: Markus 9,38-42

Bibelstudium

Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns

38 Johannes sagte zu Jesus: «Herr, wir haben einen Mann getroffen, der in deinem Namen Dämonen austrieb. Aber wir haben es ihm verboten, weil er ja gar nicht mit uns geht.» 39 «Das hättet ihr nicht tun sollen!» erwiderte Jesus. «Wer in meinem Namen grosse Taten vollbringt, wird nicht gleichzeitig gegen mich arbeiten. 40 Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. 41 Erfrischt euch ein Mensch mit einem Schluck Wasser, weil ihr zu Christus gehört, so wird er seinen Lohn erhalten. Darauf könnt ihr euch verlassen!»

Keine Halbheiten!

42 «Wer in einem Menschen den festen Glauben, wie ihn ein Kind hat, zerstört, für den wäre es noch das beste, ihn mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer zu werfen.

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

Dieses Kapitel scheint voller Missverständnisse zu sein. Erst unterschätzt Petrus am Berg der Verklärung die Grösse des Herrn (V. 5.6), dann konnten die Jünger den stummen Dämon nicht austreiben (V. 18), danach diskutierten sie darüber, wer der Grösste sei (V. 34), und nun sehen wir, dass sich auch bei ihnen der Sektengeist regt (V. 38-40).

9,38 Es war Johannes, der Geliebte, der Jesus berichtete, dass sie einen Mann gefunden hatten, der in Jesu Namen Dämonen austrieb. Die Jünger sagten ihm, er solle damit aufhören, weil er nicht zu ihnen gehören wolle. Der Mann verbreitete weder eine Irrlehre noch lebte er in Sünde. Er verband sich nur einfach nicht mit den Jüngern.

9,39 Jesus sagte dagegen: "Haltet ihn nicht auf. Wenn er genug Glauben an mich hat, um in meinem Namen Dämonen auszutreiben, dann ist er auf meiner Seite und arbeitet gegen Satan. Er wird sicher nicht so schnell kehrtmachen, um schlecht von mir zu reden oder mein Feind zu werden."

9,40 Vers 40 scheint Matthäus 12,30 zu widersprechen, wo Jesus sagte: "Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut." Aber es gibt keinen wirklichen Konflikt zwischen beiden Aussagen. Bei Matthäus ging es darum, ob Christus der Sohn Gottes ist oder aber ob er seine Macht von Dämonen erhalten hat. Bei solch einer grundlegenden Frage arbeitet jeder, der nicht mit Jesus ist, gegen ihn.

Hier bei Markus ging es nicht um die Person oder das Werk Christi, sondern um die Frage, mit wem man im Dienst für den Herrn zusammenarbeitet. Hier müssen Toleranz und Liebe herrschen. Wer auch immer in seinem Dienst nicht gegen Jesus arbeitet, muss gegen Satan sein, und deshalb auf Christi Seite stehen.

9,41 Sogar die kleinste Freundlichkeit, die in Christi Namen erwiesen wird, wird belohnt werden. Ein Becher Wasser, der einem Jünger gegeben wird, weil er zu Christus gehört, wird nicht unbemerkt bleiben. Dämonenaustreibung in Jesu Namen ist dagegen eher spektakulär. Einen Becher Wasser reichen ist etwas sehr Gewöhnliches. Aber beide Handlungen sind dem Herrn sehr viel wert, wenn sie zu seiner Ehre getan werden. "Weil ihr Christus angehört" ist das Band, das die Gläubigen zusammenbinden sollte. Diese Worte, wenn wir sie uns ständig vor Augen hielten, würden uns vor jedem Parteigeist, vor kleinlichem Gezänk und vor Eifersucht im christlichen Dienst bewahren.

9,42 Immer wieder muss der Christ beachten, welche Auswirkungen sein Reden und Handeln auf andere haben. Es ist möglich, über einen Mitgläubigen zu straucheln und lebenslang geistlichen Schaden zu nehmen. Es wäre besser, mit einem Mühlstein um den Hals ertränkt zu werden, als Anlass für einen Kleinen zu sein, vom Weg der Heiligung und Wahrheit abzukommen.

Datum: 21.10.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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