Glaube im Alltag

Wozu soll ich mich mit Jesus befassen?

Als er vor 2000 Jahren lebte, nahm ihn die Welt kaum wahr. Aber kein anderer Mensch hat die Geschichte so stark beeinflusst wie Jesus Christus. Wir können seinen Einfluss tagtäglich in verschiedener Weise wahrnehmen.
Jesus: beeinflusste die Welt.

Die Rechtssysteme der westlichen Welt - um ein Beispiel zu nennen - bauen auf christlich-jüdischen Werten auf. Aus Jesu Lehre und aus seiner Sorge um die Alten und Kranken sind soziale Einrichtungen, die Krankenpflege und die Betreuung der Sterbenden erwachsen. Schulen, Gymnasien und Universitäten vieler Länder entwickelten sich aus den Bemühungen der Christen, die Ungebildeten Lesen und Schreiben zu lehren.

Jesus hat Einfluss bis zum heutigen Tag. Es ist nach wie vor wichtig, sich mit dem Menschen auseinander zusetzen, der so vieles auf unserer Welt bewirkt und verändert hat. Dafür sprechen mindestens zwei weitere Gründe:

1. Antwort auf Grundfragen, wo es um Leben und Tod geht

Obwohl Jesus vor so langer Zeit gelebt hat, sind viele Themen, die er in seinen Vorträgen und Gesprächen anpackte, zeitlos - noch immer aktuell. Er setzte sich mit den Gefahren von Gewalt auseinander, mit der Pflege von Beziehungen, der Verantwortung für die Armen, dem Steuerzahlen. Wie zur Zeit Jesu brauchen wir Menschen in diesen Problemen auch heute Rat und Hilfe.

Auch tiefergreifende Fragen werden seit Jahrtausenden von den Menschen gestellt:  Nach dem Sinn des Lebens und des Sterbens. «Hat das Leben einen Sinn?» «Kommt etwas nach dem Tod?» - zu derart schwierigen Fragen nahm Jesus klar und deutlich Stellung. Seine Antworten entsprachen den Bedürfnissen seiner Zeitgenossen. Auch heute bieten sie Orientierung.

2. Eine einzigartige Persönlichkeit

Ein wichtiger Grund, sich mit Jesus zu befassen, ist sein nachhaltiger Eindruck, den er auf die Leute machte, die ihn gut kannten. Sie kamen zu der Überzeugung, er sei das Licht der Welt, der einzige Weg, auf dem der Mensch zu Gott gelangen könne. Die Art und Weise, wie Jesus von sich selbst sprach, gab ihnen Grund zu diesem Glauben.

Wenn heutzutage jemand mit solchem Anspruch auftreten würde, würden wir ihn wahrscheinlich als Verführer oder Verrückten abtun. Aber wenn man auf Jesu Leben blickt, wenn man sieht, wie er sich um die Menschen kümmerte und ihren Nöten abhalf, scheint es, dass er weiser war als wir alle.

Es hat mit der religiösen und ethischen Qualität von Jesu Leben zu tun, mit der Übereinstimmung von Worten und Taten, seiner Güte und Klarheit, weshalb Christen glauben, dass er tatsächlich der war, als der er sich ausgab: Der Sohn Gottes. Darum: Was immer andere von Jesus halten, es ist wichtig, dass Sie sich selbst mit seiner Lehre und seinem Leben befassen.

Von Jesus genug gehört?

Einige Leute sagen, dass wir nach 2000 Jahren genug über Jesus gehört hätten. Es stimmt, dass Jesus, seine Person und Lehre jahrhundertelang Gegenstand von Streitgesprächen und Diskussionen waren. Dennoch ist er für viele ein Unbekannter. Manche haben nur unklare Vorstellungen davon, wer er war, warum er lebte und starb.

Man stellte einigen Schülern die Frage, wer ihrer Meinung nach Jesus war. Einer von ihnen antwortete: «Er war der, der den Reichen nahm und den Armen gab.» Er hatte ihn mit Robin Hood verwechselt. Ein anderer Schüler antwortete auf die Frage, was ein Christ sei: «Sind dies nicht Leute, die ihr eigenes Gemüse anbauen?»

Jesus wird also heute keineswegs von allen richtig verstanden. Um das Leben und die Lehre dieses Mannes wiederzuentdecken, ist es notwendig, auf die vier Evangelien zurückzugreifen.

Jesus lesen!

Lesen Sie eine dieser Beschreibungen von Jesu Leben und Wirken, die sich in der Bibel am Anfang des Neuen Testaments finden. Alle vier berichten, wie er Freunde um sich scharte, lehrte, dafür mit dem Leben bezahlte und dann von Gott auferweckt wurde. Aber jeder der vier setzt seine eigenen Akzente:

Matthäus streicht heraus, dass Jesus viele frühere Zusagen Gottes an sein Volk erfüllte.

Markus zeigt Jesus in action, bewegt von den Nöten und Fragen der Leute.

Lukas portraitiert ihn als den grossen Menschenfreund und Beter, als Lehrer und Heiler.

Johannes fokussiert auf das Selbstverständnis von Jesus, der mit dem Vater im Himmel innig verbunden war und daraus die Kraft schöpfte, den Mächtigen die Stirn zu bieten.

Datum: 24.08.2011
Autor: David Watson/Simon Jenkins
Quelle: Jesus 2000, Verlag Herder

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