Die fossile Überlieferung - vom Fisch zum Säugetier (Kapitel 5)

Keine Überlieferung des Überganges von der Flosse zum Fuss

Gemäss der hypothetischen evolutionistischen Reihenfolge des Lebens entstanden aus den Fischen die Amphibien. Die-se Veränderung soll viele Millionen Jahre in Anspruch genommen haben und über eine grosse Anzahl von Übergangs-formen vonstatten gegangen sein.

Die fossile Überlieferung ist gründlichst auf Fisch und Amphibium verbindende Übergänge hin untersucht worden, jedoch wurde nichts dergleichen gefunden. Die engste, vor-geschlagene Verbindung, die angeblich bestehen soll, ist die zwischen dem Quastenflosser Rhipidistian und den Amphibien der Gattung Ichthyostega (s. Abb. 3). Es besteht jedoch eine enorme Lücke zwischen den Quastenflossern und den Ichthyostegen, eine Lücke, die sich über viele Millionen Jahre erstreckt haben müsste und in deren Verlauf unzählige Übergangsformen eine langsame und schrittweise Veränderung der Brust- und Bauchflossen des Quastenflossers in die Füsse und Beine des Arnphibiums aufzeigen müssten in Verbindung mit dem Verlust weiterer Flossen und weiteren Veränderungen, die für die Anpassung an das Landleben erforderlich waren.

Abbildung 3: Rekonstruktion eines ichthyosteiden Amphibiums und seines vermuteten Quastenflosser-Vorfahren. Ans A.S. Romer: Vertebrate Paleontology, Chicago 1966, umgezeichnet.Abbildung 3: Rekonstruktion eines ichthyosteiden Amphibiums und seines vermuteten Quastenflosser-Vorfahren. Ans A.S. Romer: Vertebrate Paleontology, Chicago 1966, umgezeichnet.

Wie liegen die Fakten? Nicht eine einzige Übergangsform wurde jemals gefunden, die eine Zwischenstufe zwischen der Flosse des Quastenflossers und dem Fuss des Ichthyostegiden belegt hätte. Die Gliedmassen und der Hüftgürtel des Ichthyostega sind bereits die eines Amphibiums und Rudimente früherer Flossen sind nicht zu finden. Fische und Amphibien sind von ihrer Anatomie her grundverschieden und sind auch nicht durch Übergangsformen zu verbinden. Bei allen Fischen, ob lebend oder fossil, sind die Knochen der Bauchflossen sehr klein und lose in die Muskeln eingebettet. Es besteht keine Verbindung zwischen den Knochen der Bauchflossen und der Wirbelsäule. Eine solche Verbindung ist nicht nötig. Die Knochen der Bauchflossen tragen nicht das Gewicht des Körpers und könnten es auch nicht tragen. Es gibt keine laufenden Fische, auch der „Panzerwels" (Anm. des Übersetzers: walking catfish, kann aus aus-trocknenden Gewässern über Land flüchten) in Florida läuft nicht, sondern er bewegt sich an Land auf die gleiche Art wie auch im Wasser.

Bei vierfüssigen Amphibien, ob lebend oder fossil, sind die Knochen der Extremitäten jedoch sehr gross und fest mit der Wirbelsäule verbunden. Diese Art von Anatomie ist für ein Tier die Voraussetzung, um laufen zu können. Es ist auch genau die Art von Anatomie, die bei allen lebenden und fossilen, vierfüssigen Amphibien zu finden ist und die bei allen lebenden und fossilen Fischen fehlt. Es gibt keinerlei Übergangsformen.

Lange Zeit wurde angenommen, dass der Fisch, den die Evolutionstheoretiker als den Ursprung der Amphibien hielten, vor ca. 70 Millionen Jahren ausgestorben sei. In Gesteinen mit einem geschätzten Alter von 70 Millionen Jahren oder jünger wurden keine Fossilien dieses Fisches gefunden. 1939 wurde dieser Fisch jedoch gesund und munter vor der Küste Afrikas gefunden. Es ist ein Quastenflosser der Gattung Latimeria. Er wurde in einer Tiefe von ca. 1600 m gefunden. Dieser Fisch ist derselbe (oder eine sehr nah verwandte Art), aus dem sich angeblich vor vielen Millionen Jahren die Amphibien entwickelt haben sollen. Es wäre sicherlich erstaunlich, zu glauben, dass dieser Fisch genetisch und morphologisch über all diese Millionen Jahre hinweg derselbe geblieben ist, während sein Cousin sich den ganzen Weg bis hin zum Menschen weiterentwickelt hat! Wie kann ausserdem irgendein Lebewesen auf dieser Erde über 70 Millionen Jahre lang leben, ohne eine einzige Spur in der fossilen Überlieferung zu hinterlassen? Vielleicht stimmt irgendetwas mit diesen evolutionistischen Hypothesen nicht! Warum wurde der Quastenflosser Rhipidistia als Vorfahre der Amphibien ausgewählt? Erstens, weil nichts Besseres zur Hand war. Da ihnen ein Kandidat für die Zwischenstufe vom Fisch zum Amphibium fehlte, durchsuchten die Evolutionstheoretiker die verschiedenen Fischgruppen. Die Quastenflosser wurden dann als die Fischgruppe gewählt, die am ehesten die Vorfahren der Amphibien gewesen sein könnten. Einer der Hauptgründe dafür war die Ähnlichkeit gewisser Schädelteile mit denen des Ichthyostega, das Vorhandensein komplexer Wirbel des „Bogen"-Typs, die denen des Ichthyostega und anderer Labyrinthodontier ähneln, und das Vorhandensein von Knochen in den Flossen, von denen die Evolutionstheoretiker annehmen, dass sich aus ihnen die Extremitäten der Amphibien entwickelt haben.

Romer begründet den Selektionsdruck, unter dem sich die vierfüssigen Amphibien aus den Fischvorfahren entwickeln konnten, mit den Trockenzeiten, die angeblich charakteristisch für das Devon waren, dem Erdzeitalter also, in dem sich die Amphibien entwickelt haben sollen. Diese Trockenzeiten zwangen den Quastenflosser, austrocknende Seen und Flüsse zu verlassen (es wird angenommen, dass sie neben den Kiemen auch eine Lunge besassen), um neue Gewässer aufzusuchen. Die Arten, die zufällige Mutationen, die eine effizientere Fortbewegung an Land erlaubten, geerbt hatten, sollen in grösserer Zahl überlebt haben, als die weniger gut „ausgestatteten" Arten. Eine Vielzahl solcher Episoden liess schliesslich über viele Millionen Jahre hinweg ein richtiges Amphibium entstehen.1

So attraktiv diese Geschichte auf den ersten Blick erscheinen mag, so verliert sie doch bei näherer Betrachtung aller Tatsachen ihre Glaubwürdigkeit. Da die Amphibien in Schichten des späten Devons gefunden wurden, müssten sie schon früher im Devon entstanden sein, als die angeblichen Quastenflosser-Vorfahren ihre Blütezeit erlebten. Sollte Romers Geschichte wahr sein, müssten Gesteinsschichten des Devon eigentlich eine Massenvernichtung der Quastenflosser und anderer, Süsswasserfische aufzeigen. Das Gegenteil jedoch trifft zu.

Im unteren Karbon wurden drei weitere Amphibienarten gefunden. Da diese sehr verschiedenartigen und bereits mit allen ordnungsspezifischen Eigenschaften ausgestatteten Amphibien zuerst im unteren Karbon erscheinen, müssten sie sich eigentlich schon im Devon entwickelt haben, so wie es angeblich auch bei den Ichthyostegiden war. Derselbe Selektionsdruck, wie z.B. die von Romer genannten Trockenperioden, müssen ebenso auf die Vorgänger dieser drei Arten eingewirkt haben wie auf die Ichthyostegiden, und sie müssten sich entweder aus den Quastenflossern oder den Ichthyostegiden entwickelt haben. Aber kein Lebewesen von diesen drei Arten verfügte über die bei Quastenflossern und Ichthyostegiden vorgefundenen „Bogen"-Typ-Wirbel, sondern sie alle besassen die „primitiveren" lepospondylen oder "Hülsen"-Typ-Wirbel. Wie kann dann der „Bogen"-Typ-Wirbel als Verbindungsstück zwischen Quastenflossern und Amphibien benutzt werden? Überdies besass eine dieser drei Ordnungen, die Aistopoda, einen langen schlangenähnlichen Körper mit bis zu 200 Wirbeln. Die meisten von ihnen besassen keinerlei Extremitäten, noch nicht einmal eine Spur von Schulter- oder Beckengürtel! Einige Arten aus der Ordnung Nectridea besassen einen ähnlich langen Körper wie die Aistopoden, und auch ihnen fehlten jegliche Extremitäten. Sollte der Ichthyostega oder eine ichthyostegidenähnliche Art der Vorfahre aller Amphibien gewesen sein, dann waren, während die einen gerade versuchten, ihre vier Beine aus den Crossopterygiern zu entwickeln, die amphibischen Nach-kommen der Arten Aistopoda und Nectridea genauso fleissig dabei zu versuchen, diese Beine wieder loszuwerden!

Welche Selektionsdrücke verursachten die Entwicklung der vier Extremitäten beiden Ichthyostegiden und gleichzeitig den Rückgang und den Verlust der Extremitäten bei den Aistopoda und den Nectridea? Warum erscheinen die höchst verschiedenartigen Arten mit allen vollausgebildeten Unter-schieden sofort und ohne Anzeichen von Übergangsformen in der fossilen Überlieferung?

Die drei lebenden Amphibienordnungen umfassen die Salamander und Molche (Urodela oder Caudata); die Blind-wühlen (Apoda oder Caecilia) - regenwurmartig ohne Extremitäten; und die Frösche und Kröten (Anura oder Salientia), die mit ihren langen Hinterbeinen und ohne Schwanz zu den höchst spezialisierten Landwirbeltieren gehören. Bei all diesen heutigen Amphibien finden wir eher die „primitivere" lepospondyle Wirbelart als die „Bogen"-Typ-Art, die angeblich die Amphibien mit den Crossopterygier-Vorfahren verbindet. Desweiteren existieren keinerlei Übergangsformen, die diese drei heutigen Ordnungen, die die Unterklasse Lissamphibia bilden, mit den paläozoischen Amphibien verbinden. Bezüglich der Lissamphibia stellt Romer fest: „Zwischen ihnen und der paläozoischen Gruppe klafft eine grosse evolutionistische Kluft, die durch kein fossiles Material überbrückt werden kann. 2 Die Fossilien konnten auch keinerlei Beweise dafür erbringen, dass diese lebenden Amphibienordnungen von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen.

Die extrem grosse Lücke zwischen Fisch und Amphibium, wie sie zwischen Crossopterygiem der Art Rhipidistia und den lchthyostegiden beobachtet wurde, das plötzliche Erscheinen von eigentlich allen paläozoischen Amphibienordnungen mit ihren sofort vollausgebildeten, verschiedenen ordnungsspezifischen Eigenschaften und das Fehlen jeglicher Übergangsformen zwischen diesen paläozoischen Ordnungen und den drei lebenden Ordnungen macht es absolut unmöglich, an eine evolutionistische Entwicklung dieser Arten zu glauben. Diese Tatsachen stehen andererseits jedoch in völligem Einklang mit dem Modell der Schöpfungslehre.

Der angebliche Übergang vom Amphibium über Reptil bis hin zum Säugetier

Es sind besonders die Übergänge vom Amphibium zum Reptil und vom Reptil zum Säuger, von denen behauptet wird, dass sie durch Übergangsarten belegt seien. Olson sagte: „Der Übergang vom Reptil zum Säugetier liefert den deutlichsten Beweis für den Ursprung einer neuen Klasse."3 Andere behaupten, dass es Arten gäbe, die genau an der Grenze zwischen Reptil und Säugetier stünden.

Aber dabei handelt es sich nur um solche Klassen, die vom Knochenbau her Ähnlichkeiten aufweisen, zumindest die Teile, die in fossiler Form erhalten geblieben sind. Die Umwandlungen eines Wirbellosen in ein Wirbeltier, eines Fisches in einen Vierfüsser mit Füssen und Beinen oder eines flugunfähigen Tieres in ein fliegendes Tier sind nur einige Beispiele von Veränderungen, die eine komplette Umwälzung im Körperbau erfordern würden. Solche Veränderungen müssten klar erkennbare Übergangsformen in der fossilen Überlieferung hinterlassen, wenn sie tatsächlich aufgrund eines evolutionistischen Prozesses aufgetreten sein sollten. Sollte andererseits das Modell der Schöpfungslehre wahr sein, dann wäre gerade das Fehlen von Übergangsformen an eben solchen Übergängen der beste Beweis.

An den Übergängen Amphibium zu Reptil und Reptil zu . Säugetier sind eben keine Übergangsformen zu finden, vor allem nicht an dem ersteren. Obwohl es durchaus möglich ist, lebende Reptilien und Amphibien anhand des Knochenbaus zu unterscheiden, ist die Unterscheidung nach ihren Weichteilen wesentlich einfacher. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist jedoch eigentlich das sich im Gegensatz zum Amphibium beim Reptil amniotisch (Bildung einer inneren Hülle) entwickelnde Ei.

Viele der ,diagnostischen Eigenschaften bei Säugetieren liegen natürlich in der Anatomie und Physiologie ihrer Weichteile. Dazu gehören die Fortpflanzungsart, die Warmblütigkeit, die Atmungsweise mittels Zwerchfell, das Säugen der Jungen und der Besitz eines Haarkleides.

Damit die Tatsachen der fossilen Überlieferung und die Vorhersagen der Evolutionstheorie zueinanderpassen, muss eine richtige Zeitfolge erstellt werden, die mit diesen Vorher-sagen übereinstimmt. Dies war mit dem bisher entdeckten fossilen Material für die Folge Amphibium-Reptil-Säuger nicht möglich.

Die bekannten Formen Seymouria und Diadectes, die angeblich genau auf der Trennlinie zwischen Amphibien und Reptilien stehen, stammen aus dem frühen Perm. Gemäss der evolutionistischen Zeittafel hätten sie damit mindestens zwanzig Millionen Jahre zu spät gelebt, um die Vorfahren der Reptilien sein zu können. Die sogenannten „Stammreptilien" der Ordnung Cotylosaurier wurden jedoch nicht im Penn oder später gefunden, sondern in der vorangehenden Periode, im oberen Kambrium.

Tatsächlich wurden die „säugerähnlichen" Reptilien der Unterordnung Synapsida, die angeblich direkte Vorfahren der Säugetiere waren, im oberen Kambrium, bzw. sogar im frühen oberen Kambrium gefunden. Damit hätten Seymouria und Diadectes, die ,Vorfahren" der Reptilien, nicht nur 'zig Millionen Jahre später gelebt als die Reptilien, sondern sie hätten sogar auch gleichviel später als die ,Vorfahren" der Säugetiere gelebt.

Die Lebewesen der Klasse Mammalia sind sehr verschiedenartig. Sie sind alle Warmblüter und alle Weibchen besitzen Milchdrüsen zum Säugen der Jungen. Die Säugetiere werden in 32 Ordnungen eingeteilt, die meisten von ihnen sind Plazentatiere, aber auch die Monotremata, zu denen der eierlegende Ameisenbär und das eierlegende Schnabeltier gehören, und die Marsupialia, zu denen das Oppossum und die Beuteltiere wie z.B. Kängurus und Wallabys gehören, werden dazugerechnet.

Obwohl behauptet wird, dass Übergangsformen für den Übergang Reptil zu Säugetier gefunden worden sind, ist es doch sehr interessant, festzustellen, dass einige Evolutionstheoretiker zugeben, dass bisher keine Zwischenstufen für irgendeinen Vorfahren der 32 Säugetierordnungen entdeckt worden sind. Daher fährt George Gaylord Simpson, nach-dem er feststellte, dass bisher nirgendwo in der Welt eine Spur eines Fossils gefunden wurde, das die beträchtliche Kluft zwischen Hyracotherium („Eohippus"), laut Evolutionstheorie das erste Pferd, und der angeblichen Vorfahrenordnung Condylarthra schliessen könnte, fort:

„Das gilt für alle 32 Ordnungen der Säugetiere .... Die frühesten und primitivsten bekannten Lebewesen jeder Ordnung weisen bereits die grundlegenden, ordnungsspezifischen Eigenschaften auf, und in keinem Fall ist eine annähernd kontinuierliche Folge von einer Ordnung zur nächsten bekannt. Meistens ist der Bruch so scharf und die Lücke so gross, dass der Ursprung der Ordnung spekulativ und umstritten ist."4

Literaturhinweise

1. A. S. Romer, Vertebrate Paleontology, 3rd ed., U. of Chicago Press, Chicago, 1966, S. 36.
2. Romer, Ref. 1, S. 98
3. E. C. Olson, The Evolution of Elfe, The New American Library, New ' York, 1965, S. 207.
4. G. G. Simpson, Tempo and Mode in Evolution, Columbia University Press, New York, 1944, S. 105.

Weiter: Der Ursprung der Meeressäuger

Datum: 29.11.2007
Autor: Duane T. Gish
Quelle: Fossilien: Stumme Zeugen der Vergangenheit

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