Beziehungstipps aus dem Labor

Sieben Strategien einer glücklichen Ehe

Mehr als 20 Jahre lang hat der Ehe- und Familienpsychologe John M. Gottman erforscht, warum Ehen scheitern. Dabei entdeckte er auch, was eine glückliche Beziehung am Leben hält. Laut dem Psychologen sind das sieben Strategien.
glückliches, altes Päärchen (Bigstock: 33372746)

Lernen Sie nie aus

Sie kennen Ihren Partner genau: Wie trinkt er seinen Kaffee, was wollte er als Kind werden, was sind seine Hobbys. Bleiben Sie dran, denn je mehr Sie von einander wissen, umso inniger ist das Miteinander. Vergeben Sie nicht die Chance, Ihren Partner immer wieder neu interessant zu finden. Sicher gibt es einiges, was Sie noch nicht wissen. Familienmythen, Ängste, Ansichten über den Glauben. Nehmen Sie sich Zeit für das, was Ihren Gefährten ausmacht.

Üben Sie Zuneigung und Bewunderung

Der Kitt einer Beziehung sind die Gefühle füreinander. Und die müssen gepflegt werden. Würdigen Sie die positiven Aspekte Ihrer Ehe, das stärkt und gibt Kraft, auch für schwierige Bereiche. Erinnern Sie sich gemeinsam an Ihre wunderbarsten Momente. Was waren die Eigenschaften, in die Sie sich verliebt haben? Was bewundern und schätzen Sie heute an Ihrem Partner? Wofür sind Sie dankbar?

Zuwendung statt Abwendung

Im Laufe des Tages gibt es unzählige Möglichkeiten, sich einander zuzuwenden. Schenken Sie dem anderen Aufmerksamkeit, auch wenn das bedeutet, dass Sie ihre Aktivität kurz unterbrechen müssen. Durch liebevolle Zuwendung entsteht Romantik. Zärtlichkeit steckt im Detail. Bleiben Sie interessiert am Alltag des anderen – das ist die einfachste Eheversicherung.

Teilen Sie die Macht

Durch Meinungsunterschiede können Machtkämpfe entstehen. Wofür soll Geld ausgegeben werden? Wie wertvoll ist die Hausarbeit? Wer entscheidet, ob der Beruf Vorrang haben darf? Nach Gottmans Studien tun sich vor allem Männer schwer, die Meinung der Frau anzuerkennen und ihr Gewicht zu geben.

Machen Sie Ihrem Partner Zugeständnisse. Ein glückliches Paar schafft es, aus unterschiedlichen Standpunkten ein gemeinsames Gesamtkunstwerk entstehen zu lassen, auch wenn es Ecken und Kanten hat.

Lösen Sie Ihre lösbaren Probleme

Klären Sie Streitpunkte ohne Sarkasmus, Verachtung oder niederschmetternde Kritik. Meistens enden Konflikte in dem Ton, in dem sie angefangen wurden - sorgen Sie also für einen guten Anfang. Zeigen Sie auch im Streit, dass Sie ihren Partner lieben und bleiben Sie kompromissbereit. Gehen Sie auf Schlichtungsversuche, wie ein zustimmendes Nicken oder ein Eingeständnis, ein. Und dann gönnen Sie sich eine Pause, um das Gefecht abzukühlen. Danach sind Lösungen viel leichter möglich.

Akzeptieren Sie Schwächen

Tolerieren Sie die Fehler des anderen, niemand ist perfekt. Entscheiden Sie sich gegen die Haltung «Wenn mein Partner nur anders wäre». Darum geht es nämlich nicht, sondern darum, dass man trotz Schwächen ein Miteinander findet. Wenn Sie unter Ihrem Partner leiden, beschreiben Sie ihm, wie Sie sich fühlen, statt ihm zu drohen. So bemüht er sich eher sich zu ändern.

Unterschiede aushalten

Nicht alle Werte, Einstellungen und Träume eines Paares gehen immer konform. Machen Sie sich grundlegende Differenzen bewusst und lernen Sie, diese zu respektieren. Entwerfen Sie Strategien, um positiv damit umzugehen. Nicht vergessen: Auch mit einem anderen Partner hätten Sie grundlegende Differenzen.

Visionen leben

Was sind Ihre gemeinsamen Ziele? Richten Sie sich darauf aus. In einer glücklichen Ehe haben auch Träume und Visionen der einzelnen Partner Platz. Geben Sie dem anderen die Möglichkeit, diese zu verfolgen. Aber laden Sie ihn ein, die wichtigsten Träume in die Partnerschaft zu integrieren.

Datum: 09.03.2014
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / Simplify.de

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