Depression

Weit verbreitet

Traurigkeit, Schlaflosigkeit, Desinteresse über längere Zeit sind Anzeichen für eine Depression. Jeder Fünfte leidet einmal in seinem Leben an einer schweren Depression.

Elena Bauer (Name geändert) wagt sich kaum mehr aus dem Haus. Sie hat Hemmungen wegzugehen, und nimmt auch das Telefon nicht mehr ab. Kontakte meidet sie lieber, weil sie sich in einer Gruppe von Menschen verunsichert fühlt und nicht von ihren negativen Gefühlen erzählen will. Nach drei Wochen geht ihr Ehemann mit ihr zum Arzt. Elena spricht erstmals über ihre Symptome: Antriebslosigkeit, Traurigkeit, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und Desinteresse am Leben. Der Arzt verschreibt ihr Antidepressiva.

Die Medizin spricht von einer Depression (von lateinisch depressio: niederdrücken), wenn mindestens vier typische Symptome über mehr als zwei Wochen vorhanden sind. Diese Symptome sind:

- Verlust von Lebensfreude
- Schlafstörungen
- Ängste, Sorgen
- Unkonzentriertheit
- Appetitlosigkeit
- Selbstmordgedanken

Australische Forscher fanden kürzlich heraus, dass etwa zwanzig Prozent der Bevölkerung eine genetische Veranlagung für eine Depression in sich tragen. Laut WHO sind davon drei-bis viermal mehr Frauen als Männer betroffen.

Drei negative Ereignisse

«Es besteht eine achtzigprozentige Chance, dass Personen mit dieser genetischen Voraussetzung tatsächlich an einer Depression erkranken, wenn sie sich binnen eines Jahres mit mindestens drei negativen Ereignissen in ihrem Leben konfrontiert sehen», sagt Professor Peter Schofield von der Medizinischen Forschungseinrichtung Prince of Wales im australischen New South Wales.

Gerät man tatsächlich in eine Depression, wird empfohlen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gebe aber auch Menschen, die alleine aus der Depression herausfinden, so die Psychotherapeutin Conny Schiwek–Wien aus Dortmund.

Stoffwechsel im Gehirn gestört

Bei depressiven Patienten ist oft der Stoffwechsel im Gehirn gestört. Deshalb können Antidepressiva bei siebzig Prozent der Patienten sehr gut eingesetzt werden. Die Antidepressiva machen nicht abhängig und bewirken, dass die chemische Übertragung der Nervenzellen wieder optimal funktioniert.

In südlichen Ländern ist die Depression auffallend weniger verbreitet. Es wird vermutet, dass dies unter anderem an den vielen Sonnentagen liegt.

Im Norden häufen sich depressive Erkrankungen im Winter. Eine Lichttherapie beim Psychotherapeuten oder Arzt sorgt für den nötigen Ausgleich und kann Patienten heilen.

Bei einer depressiven Verstimmung – nicht mit einer Depression vergleichbar – werden lange Spaziergänge und Jogging empfohlen. Es ist erwiesen, dass beides heilend wirkt.

Ratgeber Depression
Dossier Depression

Quelle: Livenet.ch / epd

Datum: 26.02.2007
Autor: Iris Muhl
Quelle: Livenet.ch

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