Erika Wirth

"Meine Eifersucht in den Griff gekriegt"

Wie die Liebe zu Gott Erika Wirths Beziehung zu ihrem Mann veränderte.
Erika Wirth
Erika und Johannes Wirth
Erika und Johannes Wirth

Mit 16 Jahren lernt Erika Wirth ihren Mann Johannes kennen, mit 20 heiratet sie ihn. Das klingt nach der grossen Liebe, und das ist sie auch bis heute geblieben. Doch schon in den ersten gemeinsamen Jahren macht sich bei Erika eine heftige Eifersucht bemerkbar. Der Grund ist immer derselbe: Sobald ihr Mann auf der Strasse eine andere Frau anschaut, bringt dies Erika zur Weissglut, und sie macht ihm eine Szene. Ihr Mann und sie hoffen zunächst, dass sich dies nach der Hochzeit ändert.

Es wird schlimmer, statt besser

Doch das Gegenteil ist der Fall: Schon in den Flitterwochen in Mallorca kommt es zu stürmischen Auseinandersetzungen. Am liebsten würde Erika gleich wieder heimreisen.
Und auch im ersten Ehejahr fliegen oft die Fetzen. Es fallen bitterböse Worte. Immer wieder bildet sich Erika ein, zwischen ihrem Mann und den Frauen, denen sie begegnen, bahne sich etwas an, und bei dieser Vorstellung brennen ihr alle "Sicherungen" durch. Nächtelang diskutieren Erika und Johannes darüber. Immer wieder beteuert er, es bestehe wirklich kein Grund zur Eifersucht. Aber sie will ihm nicht glauben.

Scheidung? Nein, Danke!

Bald suchen sie Rat bei verschiedenen Psychologen und Therapeuten. Alle raten ihnen zur Scheidung. "Zu grundverschieden" seien ihre Charaktere. Aber das lehnen sie ab. Sie lieben sich immer noch. Ein Verwandter von ihnen hat sie schon seit längerer Zeit zu einem Gottesdienst in eine christliche Gemeinde eingeladen. Mitten in ihrer Krise gehen sie endlich hin. Johannes ist tief bewegt und kommt zum Glauben an Gott. Das macht die Sache für Erika nur noch schlimmer: Denn jetzt ist sie auch noch eifersüchtig auf Gott. Doch nach einiger Zeit entdeckt auch Erika Gottes Liebe. Sie lernt, dass auch sie ein von Gott geachteter Mensch ist. Ein langer Heilungsprozess beginnt. Mit Gottes Hilfe erkennt sie, dass ihre Eifersucht falsch, krankhaft ist.

Sich selbst zu kennen ist ein Schritt in die richtige Richtung

In vielen Gesprächen mit andern Menschen wird Erika bewusst, dass Eifersucht viele Gründe haben kann: Sie kann ihre Wurzeln in der Jugendzeit haben, wo einzelne Geschwister von den Eltern scheinbar mehr Zuwendung als die andern erfahren haben. Sie kann im Büro entstehen, wo eine Kollegin nach dem Empfinden der Andern vom Chef mehr Lob oder Aufmerksamkeit erhält. Oft entsteht Eifersucht aus einem mangelnden Selbstwertgefühl heraus. Dann nämlich, wenn man sich einredet, die wichtigste Bezugsperson, eben der Ehepartner, widme jemand anderem mehr Zuwendung.
Gewiss, ein gesunder "Eifer", eben die Liebe zu einem Partner, sei ganz wichtig; das hat man Erika bestätigt. Aber sie darf nicht zur krankhaften, selbstzerstörerischen "Eifer-Sucht" werden, bei der man dem Partner überhaupt kein Vertrauen mehr schenkt und ihn ständig kontrolliert, hinterfragt und übermässig zu reagieren beginnt.

"Die Heilung war ein langer Prozess"

Erika Wirth hat keine spezielle Therapie durchgemacht. "Gott hat mich geheilt", betont sie, "und diese Heilung war ein langer Prozess. Es gibt immer wieder Zeiten, in denen ich anfälliger für eifersüchtige Gedanken bin; etwa wenn ich müde, überfordert oder ganz einfach "schlecht drauf" bin. Gerade dann versuche ich ruhig zu bleiben und bete zu Gott, dass ich das nicht mehr will. Mit der Zeit habe ich gelernt, ganz offen darüber zu sprechen; zum Beispiel mit meinen beiden Töchtern, damit ihnen nicht Ähnliches widerfährt."

Gemeinde von Erika und Johannes Wirth: www.gvc.ch

Datum: 20.03.2006
Quelle: Neues Leben

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