Gesprächsfähig werden

Spuren Gottes im Alltag suchen

An ihrer Mitarbeiterretraite in Rasa haben Mitarbeitende der Vereinigten Bibelgruppen (VBG) die «Spurensuche» geübt. Hinter dem Konzept liegt die Überzeugung, dass wir überall Gottes Spuren entdecken können, wenn wir aufmerksam sind.
Mitarbeiter der Vereinigten Bibelgruppen (VBG) üben die «Spurensuche».

Es gilt, diese Spuren zu orten, zu formulieren und andern mitzuteilen. In der Begegnung mit anderen Menschen, mit der Schöpfung, mit Ereignissen der kleinen und grossen Geschichte unseres Lebens, in Vorgängen in Wissenschaft und Technik können Spuren Gottes entdeckt werden. Sie zu entdecken und darüber sprechen zu lernen, ist die Voraussetzung, um andern Menschen über Gott und sein Wirken an den Menschen und in der Welt zu berichten und sie zum Glauben einzuladen oder dafür zu ermutigen.

Die Methode, die in der katholischen Schönstatt-Bewegung entwickelt worden ist, beginnt mit einem Einstimmungsgebet: «Gott, wir bitten dich um Aufmerksamkeit für deine Gegenwart in unserer Mitte. Sende uns deinen Heiligen Geist, der unsere Herzen sehend und hörend macht und unsere Gedanken führt.» Die Mitglieder der Gruppe werden sodann eingeladen, die folgenden Schritte zu tun:

  • Erinnern:
    Was hat mich in den vergangenen Tagen besonders umgetrieben, beeindruckt, angerührt? Ich lasse in der Stille diese Erfahrungen noch einmal in meinem Inneren lebendig werden.

  • Erzählen:
    Was möchte ich den Anderen erzählen? Ich teile mit, was mir wichtig ist. Wach höre ich auf das, was die anderen einbringen.

  • Entdecken:
    Was fällt mir bei diesen Erinnerungen besonders auf? Wo kann ich in dem Gehörten Gottes Spuren erahnen, seine Nähe, seine Liebe, seine Schönheit, seine Führung, seine Wünsche, seine Zumutungen, seine Unbegreiflichkeit...? Darüber kann ich mit den anderen ins Gespräch kommen.

  • Antworten:
    Wozu fühle ich mich gedrängt: Zum Denken, Fragen, Klagen, Bitten, Schenken, mich oder etwas zu verändern? Ich überlege still für mich, was ich tun möchte. Wir können auch miteinander entscheiden, was wir gemeinsam in Angriff nehmen.

    Am Schluss steht dann ein gemeinsames Dankgebet: Grosser Gott, wir danken dir für das Geschenk deiner Nähe. Wir bitten um Kraft für das, was zu tun ist, und um Geduld für das, was wir nicht verstehen.

Bei den Übungen in Rasa zeigte sich, dass Christen auf das Handeln Gottes im eigenen Leben stossen, das ihnen längst nicht mehr so recht bewusst gewesen ist. Sie fühlten sich ermutigt, neu mit andern Menschen über den Glauben und Glaubenserfahrungen zu sprechen. Sie sind gesprächsfähiger für die Sache Gottes geworden.


Datum: 04.09.2011
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet / VBG

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