Antisemitismus weltweit

Rückgang antisemitischer Zwischenfälle um einen Fünftel

Die Zahl antisemitischer Vorfälle in Europa ist einer Erhebung zufolge 2013 um fast ein Fünftel zurückgegangen. Juden bleiben in Europa aber im Vergleich zu ihrem Anteil an der Bevölkerung die am meisten verfolgte Minderheit.
Davidstern am alten jüdischen Friedhof in Frankfurt.

Im vergangenen Jahr wurden weltweit 554 Vorfälle gemeldet, knapp 20 Prozent weniger als die 686 im Jahr 2012 registrierten Zwischenfälle, berichtet die jüdische Wochenzeitung «Tachles» (Montag, 28. April) unter Berufung auf die Studie, die die Universität von Tel Aviv zusammen mit dem Europäisch-Jüdischen Kongress (EJC) zum Holocaust-Gedenktag erarbeitete.

Spitzenreiter Frankreich

Demnach wurden in Frankreich mit 116 die meisten Zwischenfälle in einem einzelnen Land gemeldet. Zu den Staaten, die entgegen dem allgemeinen Trend im Berichtsjahr eine Zunahme registrierten, gehören Grossbritannien mit 95 antisemitischen Zwischenfällen (Vorjahr 84), Kanada mit 83, Deutschland mit 36, die Ukraine mit 23, Russland mit 15 und Ungarn mit 14 Vorfällen.

Die Leiterin der Studie, Dina Porat, sagte laut «Tachles» bei der Veröffentlichung des Berichts: «In vielen Teilen Europas sind Juden immer noch die am meisten verfolgte Minderheit, vor allem im Vergleich zu ihrem prozentualen Anteil an der Bevölkerung.» In Frankreich etwa machten die Juden nur rund ein Prozent der Bevölkerung aus, hätten aber 2013 etwa 40 Prozent der rassistischen Übergriffe erleiden müssen. Der Präsident des EJC, Mosche Kantor, sagte, Juden fühlten sich weniger erwünscht und lebten in manchen Teilen Europas in Furcht.

Datum: 30.04.2014
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Kipa

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