Kommentar

Film veräppelt Christen

Der Bollywoodfilm «Kamaal Dhamaal Malamaal» («Lache und sei glücklich») macht sich über das Christentum lustig. Und die Reaktion aus Politkreisen bleibt gänzlich aus.
Kamaal

Als ein billig-produzierter Youtube-Film die Muslime erzürnte, brannten Botschaften und jeder aus der Politelite zeigte sich entsetzt, empört und tief betroffen. Nun wird wieder eine der grossen Glaubensgemeinschaften durch den Dreck gezogen. Diesmal in einem abendfüllenden Hochglanzfilm, aus einer Industrie, die weit grösser ist als jene in Hollywood und die geografisch näher an Europa liegt, als die USA. Und die Reaktion ist: Null. Nichts. Nada.

Ja, natürlich stören sich Christen daran. Allen voran jene Indiens, die in manchen Bundesstaaten auch körperlich drangsaliert werden. Und sie reagieren. Mit gewaltfreiem Protest. Mit Fasten. Mit Trauer. Keine brennende, indische Botschaft in Deutschland und der Schweiz.

Es ist wenige Tage her, da kritisierten Politiker aller Schattierungen in abendfüllenden Diskussionssendungen, dass im Mohammed-Video eine Religion verletzt werde. Über diese unlängst noch beredeten Lippen kommt nun nichts als Schweigen und vornehme Zurückhaltung. Religiöse Gefühle dürfen nicht verletzt werden, lautete die Essenz gerade eben noch. Oder war vielmehr gemeint, dass die Gefühle der Muslime nicht verletzt werden dürfen, jene der anderen aber schon?

Auch der Druck, den Christen in etlichen Ländern dieser Erde erleiden, ist immer noch ein Randthema. Star-Journalist Peter Scholl-Latour brachte es in einer TV-Runde auf den Punkt: «Es geht nicht, dass die Christen im Orient verfolgt und unterdrückt werden.» Während gegen das Mohammed-Video geschlossen protestiert werde, schweige man, wenn Christen in islamisch-geprägten Ländern bedroht werden. Scholl-Latour spricht von Heuchelei.    

Wenn zwei das Gleiche tun, scheint der Unterschied dennoch gigantisch.

Datum: 05.10.2012
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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