Holocaust-Gedenkstätte

Yad Vashem jetzt auch in deutscher Sprache

Der Internet-Auftritt der Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem ist nun auch in deutscher Sprache zu lesen. Er bietet reichhaltige Dokumentationen, von den Deportationszügen über eine Namensdatenbank bis zu einem virtuellen Rundgang durch Yad Vashem.
«Die Halle der Namen» im Yad Vashem

«Meine Liebe, in einigen Minuten werden wir vom Bahnhof losfahren und in die Unendlichkeit aufbrechen. Pass auf Mutter auf. Mein Mann und ich hatten die Möglichkeit zu bleiben, weil wir Arbeiter sind, aber unser junger Sohn musste gehen und wir wollen nicht, dass er auf seiner letzten Reise allein ist, deshalb gehen wir zusammen in den Tod.

Wir müssen uns mit unserem Schicksal abfinden. Unser Haar ist über Nacht weiss geworden; bete zu Gott dass er dich vor den Dingen beschützt, die uns passiert sind. Das ist die letzte Nachricht von uns…» Ein Brief, wiedergegeben in der Dokumentation «Zugfahrten in den Tod» auf der Webseite der Holocaust-Gedenkstätte, auf der auch die Zugstrecken eingesehen werden können.

Bedeutender Moment

Forschen und publizieren zum Thema Holocaust gehören seit Gründung durch die Knesset, dem israelischen Parlament, anno 1953 zu den vordersten Prioritäten Yad Vashems, berichtet die Webseite, die auch eine Datenbank mit den Namen von 4,2 Millionen Holocaust-Opfern beinhaltet. Zahlreiche Fotos, Dokumente, Filmmaterial, Analysen und Online-Ausstellungen sind ebenfalls zu finden.

Die Geschichte der Judenvernichtung ist auf dem Portal in 40 Kapiteln dargestellt, berichtet die evangelische Nachrichtenagentur epd. Laut epd bezeichnete der israelische Botschafter in Berlin, Yakov Hadas-Handelsman, die Erstellung der deutschen Übersetzung als einen bedeutenden Moment in den deutsch-israelischen Beziehungen.

Sieben Sprachen

Dargestellt wird auch das Leben der Juden in Deutschland und die Machtübernahme Hitlers. Ein Lexikon erklärt prägende Begriffe, beispielsweise das «Unternehmen Barbarossa», das war «der deutsche Deckname für die Invasion in die Sowjetunion am 22. Juni 1941. Mit der Invasion in die Sowjetunion begann auch die Massenvernichtung der Juden in den Gebieten, die die deutschen Truppen besetzt hatten.» Das Yad-Vashem-Gelände kann zudem virtuell begangen werden.

Inzwischen sind die Informationen in sieben Sprachen zugänglich. Neben Deutsch ist dies Hebräisch, Arabisch, Persisch, Englisch, Spanisch und Russisch. Im Jahr 2012 wurden zehn Millionen Zugriffe gezählt.

Datum: 26.03.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch/epd

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