Über 50 Prozent «Gefällt es»

Heilsarmee will am Eurovision Songcontest rocken

Die Heilsarmee kehrt zu ihren Wurzeln zurück und greift in die Saiten. Mit der Hymne «You and me» will sie die Schweiz am Eurovision Songcontest vertreten. Die Reaktionen sind grösstenteils positiv.
Heilsarmee Eurovision Songcontest

Er rockt, der Song, mit dem die Heilsarmee den Sprung an den Eurovision Songcontest (ESC) schaffen will. In der Zeitung «20 Minuten» vorgestellt, stösst das Lied «You and me» auf überwältigenden Zuspruch. Bis gestern Nachmittag stimmte mehr als die Hälfte der Leser für «Super, der wird am ESC abräumen». Ein weiteres Viertel findet das Lied «Ganz okay» und mehr als zehn Prozent ist der Meinung, dass die Schweiz schon schlechter vertreten war. Weniger als zehn Prozent können dem Titel nichts abgewinnen.

Sechs Heilsarmee Mitglieder und Offiziere zwischen 20 und 94 Jahren hauen im Video-Clip auf die Pauke.

Heilsarmee würde Rekord brechen

Ein Vorteil für die Schweiz wäre, dass die Heilsarmee Sympathisanten in sämtlichen Eurovision-Ländern hat. Zudem rechnete «20 Minuten» nach, dass der 93-jährige Kontrabassist den ESC-Altersrekord brechen würde, selbst die russischen Babuschkas von heuer würden übertrumpft.

«Zero points» für guten Zweck

Georg Schlunegger von Hitmill («Bligg», «Pegasus»), der für die Heilsarmee «You and me» produziert hat, sagt in einer Pressemitteilung der Heilsarmee, dass es für die Schweiz schwierig sei, bei diesem Contest zu punkten. «Aber weil wir das Projekt lustig und sympathisch finden, haben wir uns spontan entschieden, bei dieser ungewöhnlichen Aktion mitzumachen. Wenn also zero points, dann wenigstens für einen guten Zweck.»

Martin Künzi, Projektverantwortlicher der Heilsarmee, erklärt in der gleichen Mitteilung: «Am Anfang war alles nur einfach eine verrückte Idee. Aber dann hat die Idee innerhalb der Heilsarmee immer mehr begeisterte Anhänger gefunden; als es uns schliesslich gelang, Hitmill als Produzentin zu gewinnen, waren wir uns einig: Dieses Experiment müssen wir wagen.» Auch bei einem Scheitern wäre der Einsatz nicht vergeblich gewesen. «Denn einerseits steigert die Teilnahme unsere Bekanntheit, andererseits haben wir einen neuen Song, den wir in unser Weihnachtsrepertoire aufnehmen können.»

«Sehr überrascht»

Die Leser-Kommentare waren grösstenteils positiv, jemand schrieb, die Heilsarmee kehre damit zu ihren Wurzeln zurück und ein anderer Leser gestand: «Ich habe diesen Link eigentlich nur geöffnet, um mich zu amüsieren, aber dann: Well Done, gefällt mir!»

Eine andere Stimme meint: «Ohhh, bin sehr positiv überrascht! Es gibt wenig Schweizer Songs, welche so cool klingen! Und wenn noch eine positive Gruppe dahintersteckt, die gute Dinge leistet und die Schweizer Grundwerte vertritt, umso besser.»

Eine weitere Reaktion zum Musikvideo: «Schon wahnsinnig wie die elektrischen Gitarren ganz ohne Kabel und Funkstrecke rüber kommen. Richtige Engelsmusik eben, da funktioniert einfach alles so.»

14 Musiker schaffen es in die Live-Sendung des Schweizer Fernsehens, in welcher dann der ESC-Beitrag erkoren wird. Das Internet Voting beginnt am 15. Oktober.

Die Band
Emil Ramsauer (94), Kontrabass und E-Gitarre
Michael Sterckx (47), Posaune
Katharina Hauri (46), Pauke und Backing Voice
Christoph Jakob (31), Leadgesang
Sarah Breiter (20), 2. Stimme
Jonas Gygax (22), E-Gitarre

Datum: 05.10.2012
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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