So wird Lernen zum lebenslangen Abenteuer

Schulzeugnisse sind kein Messinstrument dafür, ob man lernfähig oder lernunfähig ist.
Lernen in der Natur
Definieren Sie persönliche Lernziele und schreiben Sie auf, was Sie wie und bis wann erreichen wollen.

Lernen kann zum lebenslangen Abenteuer werden. Lernen gehört zur Würde des menschlichen Lebens. Wie man am besten lernt und was Lernen bedeutet, verrät Diplom-Erwachsenenbildner Urs Argenton. Hier ein paar Tipps und Anregungen.

Kleine Kinder lernen meist unbewusst. Erziehung und Umgebung beeinflussen ihr Denken und Verhalten. Als Erwachsene können wir bewusste Lernprozesse gestalten. Fehlende Vorkenntnisse, mangelnde Finanzen oder ein lernunfreundliches Umfeld sind dabei kein Hindernis: Wer lernen will, kann lernen!

Umfassend lernfähig

Schulzeugnisse sind kein Messinstrument dafür, ob man lernfähig oder lernunfähig ist. Sie geben vor allem Auskunft darüber, wie gut man gespeichertes Wissen reproduzieren und kommunizieren konnte: im Unterricht, in Tests und Klausuren, bei Prüfungen. Doch Lernfähigkeit ist mehr. Sie umfasst unser ganzes Leben und Sein. Es gibt Menschen, die Mathematik schlecht erfasst haben, aber über ihre emotionale Intelligenz hervorragende pädagogische Arbeit leisten können. Andere quälten sich durch die Schulzeit und sind sehr gute Handwerker geworden.

Innerer Motor

Freude am Lernen ist die beste Voraussetzung, um Fortschritte zu erzielen. Man soll so Lernen, wie es der eigenen Persönlichkeit entspricht! Theoretiker tun das am besten über theoretische Abläufe. Praktiker müssen ausprobieren und gestalten. Beobachter lernen über Vorbilder. Entwickler wollen Resultate sehen. Sie können ein Lerntagebuch führen, um Lernfortschritte zu notieren. Die Resultate bereiten Freude und motivieren zum Weiterlernen.

Segensreiches Lernen

Nicht jede Form des Lernens macht Sinn. Lernt man, um sich und andere besser kennen zu lernen, Vergangenes zu verstehen, Neues zu entdecken und göttliche Weisheit zu gewinnen? Jedes Lernen, das uns und anderen Menschen dient, schenkt Freude. Jedes Lernen, durch das Gottes Massstäbe ins Leben integriert werden und zur Anwendung kommen, ist segensreich.

Das Lernen lernen

Lernen heisst: den momentanen Wissensstand erfassen, neue Lernfelder bestimmen, Lernziele formulieren. Überlegen Sie sich, wo Sie Nachholbedarf haben. Definieren Sie persönliche Lernziele und schreiben Sie auf, was Sie wie und bis wann erreichen wollen. Erreichte Ziele motivieren zum Weiterlernen. Besorgen Sie sich die richtigen Lernwerkzeuge. Gute Bücher können wertvolle Lernhilfen sein und lassen sich oft in Bibliotheken ausleihen. Lernen Sie über Beobachten, besuchen Sie Kurse und Vorträge, bauen Sie mit anderen eine Lerngemeinschaft auf. Stellen Sie (sich) Fragen, notieren Sie Antworten und besprechen Sie diese mit Freunden. Ordnen Sie das Gelernte nach Ihrem System auf Papier oder auf dem Computer.

Herausfordernde Fehler

Kein Meister fällt vom Himmel! Lernen heisst Fehler machen. In Lernprozessen ist Perfektion fehl am Platz. Lassen Sie sich von langsamen Fortschritten nicht entmutigen. Freuen Sie sich an jeder Vorwärtsbewegung. Machen Sie Lernhindernisse zum Ansporn, diese zu überwinden. Suchen Sie sich Vorbilder und übernehmen Sie passende Lernstrategien. Jeder Schritt in Richtung Ziel ist ein Erfolg.

Von Erfahrung zu Erfahrung

Gelerntes will ins Leben integriert, vernetzt, eingeübt und angewendet werden. Gestalten Sie einen Umsetzungsplan. Notieren Sie sich, was Sie bis wann erfasst haben wollen. Überlegen Sie sich, wie Sie Ihr theoretisches Wissen praktisch umsetzen können. Bitten Sie jemand, Sie in Ihren Lernprozessen zu begleiten, zu ergänzen und zu korrigieren.

Wir Menschen sind bis ins Alter lernfähig und können unseren Lebenshorizont weiten, Neues einüben, Verhalten verändern. Und wir können mit Gott von Erfahrung zu Erfahrung wandern. Dieses Wissen macht Freude!

Datum: 14.11.2003
Autor: Urs Argenton
Quelle: Chrischona Magazin

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