Thermometer oder Thermostat?

„Der Wunsch, ein Thermostat zu sein, ist eine Wahl – kein Paket, das uns jeden Morgen an die Tür geliefert wird!“

Es gibt zwei Arten von Menschen: Entweder sind wir ein Thermometer oder ein Thermostat.

Menschen, die wie ein Thermometer funktionieren, registrieren einfach das, was um sie herum passiert. Wenn Umstände gespannt und stressig sind, registrieren sie Anspannung. Wenn es stürmt,, registrieren sie Besorgnis und Angst. Und wenn es ruhig und bequem ist, registrieren sie Entspannung und Zufriedenheit.

Menschen hingegen, die wie ein Thermostat funktionieren, regulieren die Atmosphäre. Sie sind die reifen Veränderer, die es nie zulassen, dass die Umstände sie bestimmen. Sie grübeln nicht. Sie jammern nicht. Wenn sie mit „fetten Jahren“ gesegnet werden und gute Tage erleben, reagieren sie nicht beschämt, so als wären sie dessen unwürdig. Sie haben eine grundsätzliche Freude und positive Einstellung bezüglich des Lebens und kommen in jeder Lage zurecht, ohne dass ihr emotionales oder geistliches Leben angeknackst wird.

Wahrscheinlich will jeder lieber ein Thermostat sein. Und das ist nicht nur gut, sondern auch tatsächlich möglich. Man kann es lernen, ein Thermostat zu sein. Paulus sagt in Philipper 4, 11b–13: „Ich habe gelernt, in jeder Lage zurechtzukommen und nicht von äußeren Umständen abhängig zu sein: Ich kann Not leiden, ich kann im Wohlstand leben; mit jeder Lage bin ich vertraut. Ich kenne Sattsein und Hungern, ich kenne Mangel und Überfluss. Allem bin ich gewachsen durch den, der mich stark macht.“

Paulus wurde nicht als „Thermostat“ geboren. Auch ihm wurde die Fähigkeit, die Atmosphäre zu regulieren, nicht einfach so in den Schoß gelegt. Er hatte es gelernt! Er hatte gelernt, fröhlich und zufrieden zu sein – ob es draußen freundlich war oder nebelig und kalt; ob andere ihm ihr Wohlwollen zeigten oder Missgunst. Er wählte immer wieder die Freude – unter allen Umständen.

Mit und durch Jesus Christus konnte Paulus alles. Nicht durch eine zusätzliche Ausbildung, nicht durch ein höheres Einkommen, nicht durch ein bisschen mehr Erfolg, nicht durch viele Talente oder bestimmte Kontakte – nur durch Jesus! Sein Leben mit Jesus Christus begann mit seiner persönlichen, vertrauten Beziehung zu ihm, die er kontinuierlich pflegte. Seine grundsätzliche Lebensfreude wurde zum Lebensstil und wirkte sich positiv auf andere Menschen aus.

Der Wunsch, ein Thermostat zu sein, ist eine Wahl – eine Entscheidung, die wir immer und immer wieder treffen müssen. Es ist kein Paket, das uns jeden Morgen an die Tür geliefert wird. Unsere Lebensumstände machen uns wahrlich nicht immer fröhlich! Wenn wir nur darauf warten, dass sie optimal werden, werden wir nie wirklich froh sein.

„Gott sei Dank“ müssen Dinge nicht erst perfekt oder fast perfekt sein, bis wir uns für die sonnige Seite des Lebens entscheiden können. Die sonnige Seite bestimmt jedes Leben, das Gott immer und überall in der Hand hat.

Autoren: Doris Schulte arbeitet als Referentin zu Lebens- und Glaubensfragen. Wilfried Schulte ist Direktor von Neues Leben und Herausgeber dieses Magazins.

Datum: 22.10.2006
Quelle: Neues Leben

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