David Plüss und seine persönliche Klagemauer

... als Musiker und Komponist unterwegs ...
... und gibt pro Jahr rund 100 Konzerte.

In Sachen Harfe war David der Mann. Auch für die Klaviere ist ein David zuständig – ein David Plüss aus Zofingen.

Er passt nicht ins Klischee der Musiker, die den Sonnenaufgang nur von irgendwelchen Postkarten kennen. Der zweifache Familienvater sitzt oft schon morgens um 6 Uhr (jawohl, die Erde dreht sich auch schon um diese Zeit!) hinter dem akustischen Reissbrett – sprich Mischpult. Und statt Gott anzuklagen setzt er sich hinter das Klavier. In unserem Fragebogen gewährt David Plüss einen Einblick in sein Leben.

Sie arbeiten als Musiker und Produzent. Was macht man da den ganzen Tag?
David Plüss: Wenn ich als Musiker im In- und Ausland auf Konzerttournee bin – ich gebe rund 100 Konzerte im Jahr – bin ich zur Hauptsache mit Reisen beschäftigt. Dazu kommt der Kontakt und die Gespräche vor Ort mit Veranstaltern und Konzertbesuchern. Da die Instrumente von einem Techniker auf- und abgebaut werden, bleibt unterwegs aber auch viel Zeit im Hotel – zum Beispiel, um solche Fragebögen zu beantworten ...

Als Produzent arbeite ich in meinem eigenen Recording-Studio in Zofingen, meistens schon ab 6 Uhr morgens. Damit entspreche ich leider nicht dem Bild des Studiomusikers, der die Sonne nur vom Hörensagen kennt, bin dafür abends mehr mit meiner Familie zusammen.

Seit über zehn Jahren komponieren Sie Musik. Wie gelingt es Ihnen, immer wieder eine neue Melodie, ein neues Lied, zu entdecken?
Nein, ich bin sogar schon seit über 20 Jahren als freischaffender Musiker tätig. Ein gelungenes Musikstück ist immer ein Geschenk, und Töne sind wie Farben oder Buchstaben. Es werden ja auch täglich neue Bilder gemalt und neue Geschichten erzählt. Es ist alles im Fluss, und jede Zeit hat ihre künstlerische Ausdrucksform. Manche Melodie entsteht spontan und „wie aus heiterem Himmel“; andere sind harte Kompositionsarbeit. So zum Beispiel meine neueste CD-Produktion «Farben unserer Erde», die ich für ein grosses Sinfonie-Orchester komponiert und dann mit ihm aufgenommen habe.

Ihnen ist der christliche Glauben wichtig. Macht man dann anders Musik?
Es ist die Haltung, die hinter jeder Arbeit steht, die man tut. Ich bin Christ und mache Musik. Oft kommen Rückmeldungen, dass Menschen im Innern angesprochen wurden, zur Ruhe finden, die Musik sie tröstet oder ermutigt. Wenn das gelingt ist es ein Geschenk. Zudem habe ich ja einen bedeutenden Namensvetter, der auch Musik gemacht hat: den biblischen David, der vor dem König Harfe gespielt und ihn so therapiert hat. Musik kann heilende Wirkungen haben.

Sie sehen, wie täglich eine neue Flutwelle an CDs auf den gesättigten Markt zurollt – sogar Kate Moss glaubt ja nun, singen zu müssen. Haben Sie da nicht manchmal Angst, weggeschwemmt zu werden?
Nein, der christliche Musikmarkt ist ein ganz anderer und funktioniert – zum Glück – noch nicht nach den gängigen Regeln der Musikvermarktung. Uns stehen keine riesigen Summen an Werbegeldern zur Verfügung. Wir ziehen als «fahrende Musiker» von Ort zu Ort – rund 100 Konzert jedes Jahr. Dort singen und spielen wir für die Leute und mit den Leuten. Das ist echte Basisarbeit. Dafür werden wir über die Jahre mit einem treuen Publikum belohnt.

Im Folgenden beantwortet David Plüss einige ausgewählte Fragen dieser Webseite

Was begeistert Sie am meisten an Gott?
Dass seine Liebe allen Menschen gilt und er durch sein Menschwerden in Jesus mein Freund sein will.

Welche Eigenschaft von Gott verstehen Sie nicht?
Ich muss Gott nicht in allem verstehen, ich verstehe mich ja selber manchmal nicht. Wenn er eine Eigenschaft hätte, die ich heute noch nicht verstehe, will ich es mir später mal von ihm erklären lassen.

Klagen Sie Gott manchmal an? Wenn ja: Wie?
Nein, wenn ich unbeantwortete Fragen habe, setze ich mich ans Klavier. Das ist meine er-tast-bare Klagemauer.

Welche Frage möchten Sie Gott unbedingt stellen?
«Gott, hast du dir das wirklich so gedacht mit der Kirche?»

Ein Tipp, wie man Gebet und Bibellesen interessant gestalten kann ...
In dem man sich Songs mit christlichen und biblischen Inhalten anhört und selber singt oder spielt. Musik ist die Sprache des Herzens. So kann auch ein Lied oder ein Musikstück ein Gebet sein, und die Texte werden über die Musik transportiert und verinnerlicht.

Wie sind Sie Christ geworden?
Durch das Buch von Wilhelm Busch «Jesus unser Schicksal»

Beschreiben Sie ein spezielles Erlebnis, das Sie mit Gott gemacht haben.
Gott hat mich mit musikalischen Gaben beschenkt, aus dieser Berufung einen handfesten Beruf gemacht und diesen seit fast 30 Jahren immer neu bestätigt.

Warum denken Sie, dass sich ein Leben als Christ auf Dauer lohnt?
Weil wir in einer medial übersättigten und globalisierten ichbezogenen Zeit mehr denn je eine von Nächstenliebe und christlich-ethischer Verantwortung bestimmte Orientierung brauchen. Christsein hat unmittelbare Auswirkung auf meinen Lebensstil und mein Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung.

Steckbrief

Zivilstand: verheiratet, 2 Kinder (4 und 10)
Gemeinde: Evangelisch-methodistische Kirche, Zofingen
Arbeit in Gemeinde: Musiker und gerne auch normaler Gottes-Dienst-Geniesser
Hobbys: Schwimmen (Frühling bis Herbst täglich morgens im Freibad)
Beruf: Musiker und Produzent
Werdegang: Musikstudium in Zürich, aber eigentlich bin ich immer noch am „Werden“
Wohnort: Zofingen
Herkunft: Von meiner Mutter
Lieblingsbibelstelle: «Alles hat seine Zeit ...» (im Buch «Prediger» im Alten Testament)
Webseite: www.davidpluess.ch
Das gefällt mir auf Livenet.ch und Jesus.ch: Dass der Name schon Programm ist.

Datum: 03.10.2005
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service