Wo zur Weltmeisterschaft „faire Fussbälle“ rollen

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Wuppertal. Zur Weltmeisterschaft wirbt das Handelshaus gepa wieder für „faire Fussbälle“ aus Pakistan. Die ohne Kinderarbeit hergestellten Bälle stammten vom Familienunternehmen „Talon Sports“ in der Stadt Sialkot, teilte die gepa mit. Bei der Initiative „Fair Pay - Fair Play“ werde pro Ball ein Mehrpreis von 1,15 Euro bezahlt. Daraus erhielten Näher und Näherinnen höhere Löhne, so dass Kinder nicht mitarbeiten müssten.

Seit der Handel mit „fairen Bällen“ vor vier Jahren anrollte, wurden den Angaben zufolge 276 Kleindarlehen à 500 Euro zur Öffnung eines Friseurgeschäfts oder zur Gründung einer anderen selbstständigen Existenz vergeben. Insgesamt gingen fast 230.000 Euro aus dem Mehrpreis an eine Wohlfahrtsorganisation in Sialkot, die unter Beteiligung der Näher über die Verwendung der Mittel entscheidet.

Die Bekämpfung der Kinderarbeit hat laut gepa seit Abschluss des so genannten Atlanta-Abkommens auch bei Markenfirmen in der Fussballhochburg Sialkot Fortschritte gemacht. Allerdings gebe es eine Grauzone bei der Herstellung von Billig- und Werbebällen, die nicht kontrolliert würden. In den kontrollierten Betrieben im Raum Sialkot fand die Weltvereinigung der Sportartikelindustrie seit August 2001 keine Kinderarbeit mehr.

In Sialkot werden jährlich 30 bis 40 Millionen Bälle fabriziert. Billigbälle kämen aber auch vielfach, maschinengenäht, aus China, wo Überstunden und miserable Löhne an der Tagesordnung seien, hiess es. Die von kirchlichen Organisationen 1975 gegründete gepa (Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt mbH) in Wuppertal vertreibt die „fairen Fussbälle“ über das Internet ( www.gepa3.de ) und Dritte-Welt-Läden.

Datum: 15.06.2002
Quelle: Epd

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