Dieser Sieg im Zürcher Volkshaus ist alles andere als selbstverständlich. Zusammen mit über 200 Bands wollten auch "Pulz" aus dem Zürcher Unterland am "Battle of the Bands" mitmachen. 48 durften in die Vorrunde. Sänger Oliver M. Richard: "Wir waren nicht dabei. Wir hatten ein altes rumpeliges Demotape eingesandt und uns damit unter Wert verkauft." Dann löste sich eine der 48 gesetzten Bands auf. "Pulz" lag offenbar dicht dahinter. Jedenfalls rutschte sie nach - und hatte davon zunächst keine Ahnung. Die Nachricht kam per E-Mail. Besser gesagt: Sie kam nicht per Mail. Denn der E-Mail-Anbieter war virtuell umgezogen, und die Mails irgendwo hängengeblieben. "Lange Zeit erhielten wir keine einzige E-Mail", blickt Richard zurück. "Aber im Sommer kann das ja sein." Und so dachte man vorerst nichts Schlechtes. Mit der Zeit schauten sich die Bandmitglieder die Sache genauer an und entdeckten dann den Fehler. Die aufgestaute Post ergoß sich über ihren Rechner. Neben hinfällig gewordenen Einladungen fand sich darin auch die Nachnominierung des Battle-Veranstalters. "Eine Woche hatten wir noch Zeit, um gemeinsam zu üben. Dann fuhr der Gitarrist in die Ferien, und ich selber kurz darauf nach Bosnien. An einem Sonntag kehrte ich zurück, am Mittwoch drauf war der Wettbewerb." In der Vorrunde zog die Band den ersten Startplatz. Das war keine gute Voraussetzung fürs Weiterkommen. Doch die Band zog ins Halbfinale ein. Auf dem zweitletzten Startnummer war sie dort ebenfalls "suboptimal" unterwegs - und landete im Finale. "Wieder zogen wir Startnummer eins. Als wir mit dem Spielen anfingen, stand die Hälfte der Leute noch draussen herum. Außerdem war keine Zeit für einen Soundcheck eingeräumt worden. Die Anlage wurde während des ersten Liedes eingestellt." Die meisten Bands waren Rockbands. Um einen Kontrapunkt zu setzen, begann "Pulz" mit einem Acapella-Stück. "Wir sangen das Biene-Maya-Lied. Unsere eigenen Stimmen konnten wir allerdings nicht mithören. Unser Tontechniker meinte danach, wegen dieser schlechten Voraussetzungen seien wir unter Wert rübergekommen." Am wichtigsten war Oliver M. Richard an diesem Abend aber nicht eines der Bandlieder. "Als ich hörte, wie schlimm das Ganze war, sang ich für mich einfach selbst immer wieder den Song ‚Here I am to worship' und ‚He's got the whole world in his hand'. Ich sagte einfach zu Gott: Du hast es in deinen Händen. Ich gebe es dir ab." Wie schon in den Runden vorher wählte auch diesmal das Publikum. "Mit den Stimmen der Leute, die extra wegen uns gekommen waren, würde es uns etwa fürs hintere Mittelfeld reichen, das war uns klar." Die Leute sollten immer je zwei Bands wählen. "Wir erhielten wohl viele von den Zweitstimmen." Und "Pulz" siegte! Während Jahren schrieb Oliver M. Richard als Musikredaktor für das Teenager-Magazin "teensmag". Da hörte man manchmal von solchen "zero to hero"-Geschichten. "Der, von dem man es nicht erwartet hatte, der gewinnt der Lorbeerkranz. Hätte man aber unsere eigene Geschichte so als Drehbuch geschrieben - man hätte es nicht kitschiger machen können!" Neben der Ehre gewinnt "Pulz" auch 25'000 Franken. Die sind zweckgebunden für eine CD-Aufnahme bei Sony. Was dann daraus wird, ist freilich nicht absehbar. Richard: "Der letzte Sieger dieses Wettbewerbs schaffte den Durchbruch nicht. Wir machen uns auch keine Illusionen." Die Band begann als ziemlich ambitionslos. "Am Anfang haben wir am CEVI-Lagerfeuer unsere Liedchen geschrummt. Dann wurde es immer grösser." Stilistisch wolle man sich zwischen "U2" und "delirious?" wiederfinden, auch wenn die von anderem Kaliber seien. "International machen wir uns gar keine Überlegungen. Ich finde die Lovebugs genial. Ein ähnlicher Status wäre ein riesiges Geschenk. Aber der Samstag war schon ein riesiges Geschenk. Der Himmel war da ein Stück offen." Website: www.pulz.ch Pulz-Chronologie bei Livenet.ch: * * * (For all the Liljas in this world) Written by Daniel Achermann You hear that voice whispering things will be good Better days Once you believed there will be sun for rain You can see the doors wide open now You can see the doors wide open now Better days I hear that voice whispering things aren't good Better days Once I believed that you can trust your mate You can see the doors wide open now You can see the doors wide open now Sometimes the world's just hard to bear You can see the doors wide open now You can see the doors wide open nowEine Woche Zeit zum Üben
Schlechte Voraussetzungen in der Ausscheidung
"Here I am to worship"
Vom Musikredaktor zum Musiker
"Der Himmel war ein Stück offen"
Pulz am «Battle of the Bands»
Schweizer Rock-Gruppe Pulz eine Runde weiter
Battle of the Bands: Pulz im Final im Volkshaus Zürich
"Doors Wide Open"
2003 Pulz Productions, Jaahhooii Music
You spend your days longing for some love and truth
You live from hope to warm your soul so nude
Are on the way
You hope and pray
But it hurts more
Once you believed the bottle ghost might kill the pain
Once you believed that hope dies last
Once you believed there's a future from that past
Exit to a spotless sky
You can see your dreams behind
They're glowing in the light
Exit to a spotless sky
You can see your dreams behind
With all these angels in the white
Are on the way
You hope and pray
But it hurts more
I spend my days longing to know what to do
I can't change the world, I don't want this to be true
Are on the way
I hope and pray
But it hurts more
Once I believed that we might rule our fate
Once I believed that God will hear
That he will hear all those cries from pain and fear
Exit to a spotless sky
You can see your dreams behind
They're glowing in the light
Exit to a spotless sky
You can see your dreams behind
With all these angels in the white
So I ask you, Lord, for strength to share
I'm standing here and feel betrayed
So I need your love for not to hate
I wanna keep my faith
Exit to a spotless sky
You can see your dreams behind
They're glowing in the light
Exit to a spotless sky
You can see your dreams behind
With all these angels in the white
Datum: 25.01.2006
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch