Russland gegen Christen in Ukraine

«Schlimmer als in Zeiten der UdSSR»

Eine zerstörte Kirche in der Ukraine
Die Christen in der Ukraine sind Folter, Zerstörung ihrer Kirchen und anderen Grausamkeiten durch die russischen Streitkräfte ausgesetzt. Einheimische Christen berichten, dass die Unterdrückung schlimmer ist als in der finsteren Sowjetzeit.

In einem Brief an das Repräsentantenhaus hat sich Richard Land, ehemaliger Präsident der Kommission für Ethik und Religionsfreiheit, mehreren Unterzeichnern angeschlossen - und der Brief hat es in sich: Die russische Regierung, so heisst es in dem Schreiben, schade den Christen, indem sie sie foltere und Pastoren gewaltsam aus ihren Ämtern entferne.

Russische Soldaten hätten unter anderem Baptistenpastoren ins Visier genommen, die sie für nicht «pro-russisch» hielten und verdächtigten, den Westen zu unterstützen. In der russisch besetzten, ukrainischen Stadt Melitopol gebe es inzwischen keine Baptistengemeinde mehr, heißt es in dem Brief.

«Eine unterschätzte Bedrohung»

Steven Moore, Gründer des «Ukraine Freedom Project», der seit Beginn des Krieges in der Ukraine vor Ort ist, um Hilfe zu leisten, warnte, dass die Misshandlung von Christen durch die russischen Streitkräfte eine unterschätzte Bedrohung sei.

Steven Moore sagte, er habe wiederholt ukrainische Christen getroffen, die von Verfolgung durch die russischen Streitkräfte berichteten. Der ehemalige Pastor Victor, zum Beispiel, wurde während des bewaffneten Konflikts zwischen Russland und der Ukraine im Jahr 2014 mehr als 20 Tage lang gefangen gehalten und mit Elektroschockern gefoltert.

Gottesdienst in Kampfanzug unterbrochen

Ein weiterer Freund Moores, Mark Sergejew, ist Jugendpastor in einer Baptistengemeinde in Melitopol, die 2022 von den russischen Streitkräften geschlossen wurde.

In derselben Stadt wurden den Besuchern der «Grace Baptist Church» Fingerabdrücke abgenommen, nachdem russische Soldaten in voller Kampfmontur einen Gottesdienst unterbrochen hatten.

Schlimmer als in der UdSSR

Von September 2023 bis Januar 2024 besuchte Moore rund 100 Kongressbüros in Washington, D.C., um über den Umgang Russlands mit Christen zu informieren. Derzeit, so Moore, werde nicht genug über die Christenverfolgung in Russland berichtet.

Laut Moore sagen viele evangelische Christen, dass die anhaltende russische Besatzung für sie heute schlimmer sei als zu Zeiten der Sowjetunion.

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Datum: 16.04.2024
Autor: Samantha Kamman / Daniel Gerber
Quelle: The Christian Post / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

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