Orthodoxer Patriarch ruft zur Rettung der Adria auf

Venedig/Istanbul. Von 5. bis 12. Juni wird auf Initiative des Ökumenischen Patriarchen Bartolomaios I. das 4. Umweltsymposion stattfinden. Das Symposion ist diesmal der Rettung des Adriatischen Meers gewidmet. Die Überwindung der Entfremdung zwischen Wissenschaft und Theologie im Interesse der "Bewahrung der Schöpfung" ist dem Patriarchen ein Herzensanliegen.

Die rund 250 Teilnehmer - Naturwissenschaftler, Theologen, Kirchenleute aus aller Welt - werden gemeinsam mit Bartholomaios I. am 5. Juni im albanischen Durres an Bord eines Schiffes gehen. Nach Zwischenstopps in montenegrinischen und kroatischen Häfen sowie in Ravenna erreicht das "schwimmende Symposion" am 10. Juni Venedig. In Ravenna wird das Oberhaupt der Weltorthodoxie in einer der altchristlichen Basiliken die Liturgie zelebrieren.

Nach der Formel des "schwimmenden Symposions" hat der Ökumenische Patriarch bereits mehrere international vielbeachtete Treffen zwischen Naturwissenschaftlern, Theologen und Umweltexperten veranstaltet: 1995 ging es um die Ägäis, 1997 um das Schwarze Meer und 2000 um die Donau. Das nächste "schwimmende Symposion" nach der Adria wird dem Baltischen Meer gewidmet sein.

Im Hinblick auf seinen Einsatz für den Umweltschutz wird Bartholomaios I., der "grüne Patriarch", am 12. Juni in Oslo mit dem vom Erfolgsautor Jostein Gaarder gestifteten norwegischen "Sophie-Preis" ausgezeichnet. Seinen Namenstag, das Bartholomäusfest am 11. Juni, verbringt der Patriarch in Venedig. Er wird in der Kirche San Giorgio dei Greci - einem der bedeutendsten orthodoxen Kirchenbauten in Westeuropa - die Liturgie feiern.