Weihnachtsfest

Zu viele Geschenke überfordern Kinder

Der Jugendkonsumforscher Axel Dammler warnt vor einer Geschenkflut für unsere Kinder. Er spricht von einem Suchtverhalten, das von der Familie geprägt wird.
Geschenkflut für Kinder. (Foto: Bill & Vicki Tracey)

Laut Axel Dammler geben die meisten Familien im Schnitt etwa 130 bis 260 Franken für die Weihnachtsgeschenke ihrer Kinder aus. Dazu kommen noch die Geschenke von Grosseltern und sonstigen Verwandten.

Beliebt sind die typischen Systemspielmarken wie Lego, Playmobil und Barbie. Mittlerweile zählen aber auch die Spielkonsolen dazu, der neue Nintendo DS oder die Wii. Genauso angesagt sind Sportgeräte wie Fährräder. Bei den Zehn- oder Zwölfjährigen liegt oft ein Handy, MP3-Player oder ein iPod unter dem Tannenbaum.

Des Guten zu viel

Das Problem dabei: Tendenziell erhalten die meisten Kinder wesentlich mehr, als sie verarbeiten können. Wenn ein Kind innerhalb von einem Tag mit einer Vielzahl von Geschenken überhäuft wird, ist es  oft überfordert. Das einzelne Geschenk, das ansonsten Freude auslösen würde, geht unter. Dieser Umstand ist für die schenkenden Erwachsenen wie das Kind frustrierend.

Es kann sogar zu einer Art Suchtverhalten kommen. Die Kinder lernen nicht, dass das einzelne Geschenk befriedigend ist, weil immer noch was nachkommt. Am Ende des Tages sitzt das Kind auf einem Berg von Geschenken und ist unzufrieden, weil die Flut an Geschenken irgendeinmal vorbei ist.

Prägung kann erfolgen

Aus überhäuften Kindern könnten unersättliche Erwachsene werden. Der Stil, wie konsumiert wird, kann von der Familie geprägt werden. Nicht nur am Heiligen Abend, sondern das ganze Jahr hindurch. Kinder passen sich dem Konsum innerhalb der Familie an. Sie lernen entweder: Geld ist ein knappes Gut und Geschenke sind nur dosiert, an besonderen Tagen zu haben – oder eben: das Geld wird ständig ausgegeben.

Man kann am Heiligen Abend nicht korrigieren, was man während des Jahres falsch macht. Umgekehrt kann man auch nicht verderben, was das ganze Jahr richtig gemacht wurde.
 

Datum: 20.12.2010
Quelle: familienleben.ch/SSF/PD

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