EU-Parlamentspräsident will sich persönlich für Asia Bibi einsetzen

Pakistan müsse die Menschenrechte respektieren und die Sicherheit von Asia Bibis Familie garantieren. Das forderte der Präsident des Europaparlaments in einem Brief an den Ehemann der Christin, die seit über neun Jahren im Gefängnis sitzt und nach schweren Protesten von Islamisten trotz Freispruch nicht freigelassen wurde.

«Das Europaparlament ist um Ihre Sicherheit und die Ihrer Famlie extrem besorgt, dies wegen der Gewalt durch extreme Elemente in Pakistan», schrieb Tajani in einem Brief, den er auf Twitter bekanntmachte. Er lud Ashiq Masih nach Brüssel oder Strassburg ein, um mit ihm zu besprechen, wie die Freilassung seiner Frau konkret bewirkt werden könne.

Druck auf Pakistan

Im Brief bestand Tajani darauf, dass die «Pakistanischen Behörden die Gesetze und ihre internationalen Menschenrechtsverpflichtungen einhalten» müssten. Der EU-Parlamentspräsident versprach, dass er persönlich mit den entsprechenden pakistanischen Behörden Kontakt aufnehmen werde, um sie zu bitten, Ashiq Masih und seiner Familie die entsprechenden Reisedokumente zu besorgen. «Die europäischen Gesetze schützen Menschen, die wegen ihres Glaubens bedroht sind», sagte er via Twitter.

In der letzten Woche hatte Tajani festgehalten, Asia Bibi sei nur im Gefängnis, «weil sie Christin sei». Er nutzte auch die Plenarsitzung des Europäischen Parlaments, um Pakistan aufzurufen, die Grundrechte der Frau zu respektieren.

Kniefall vor Extremisten

Asia Bibi ist auf eine Liste gesetzt worden, die ihr die Ausreise aus Pakistan unmöglich macht. In der letzten Woche hatte der Oberste Gerichtshof Pakistans sie von den Anklagen wegen Gotteslästerung freigesprochen und ihre Todesstrafe aufgehoben. Nach wütenden Protesten im ganzen Land hat die Regierung eine Abmachung mit islamischen Klerikern getroffen, die die Möglichkeit einschliesst, den Fall wieder aufzurollen. 

Asia Bibi wurde nach neuesten Informationen vom 8. November unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen aus dem Gefängnis in die Hauptstadt Hyderabad verlegt und an einem unbekannten Ort «in Sicherheit» gebracht. Berichte über ihre Ausreise aus dem Land - etwa in die Niederlande, wie ein E-Mail berichtete - konnten bisher nicht bestätigt werden. 

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