Usbekistan: Gottesdienstbesucher gefilmt und verwarnt

Usbekistan

Taschkent. Usbekische Sicherheitskräfte haben einen baptistischen Hausgottesdienst in der Kleinstadt Chirchik, 30 Kilometer nördlich der Hauptstadt Taschkent, aufgelöst, die Besucher auf Video gefilmt und ihre Personalien festgehalten. Alle christliche Bücher wurden beschlagnahmt. Im Wiederholungsfall drohe ihnen ein Gerichtsverfahren, wurde ihnen mitgeteilt.

Das berichtet jetzt das britische Ostkircheninstitut “Keston” (Oxford). Wie viele Besucher am Gottesdienst teilnahmen, ist nicht bekannt. Wie Keston weiter berichtet, werden lokale kleine Religionsgemeinschaften wie die Evangeliumschristen-Baptisten in die Illegalität gedrängt, weil sich Gemeinden mit weniger als 100 Mitgliedern nicht registrieren lassen und damit auch nicht versammeln können.

Inzwischen beschäftigt sich auch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) mit den Vorfällen. Der in Taschkent tätige OSZE-Mitarbeiter Per Normark zeigte sich besorgt. Das usbekische Religionsgesetz sei widersprüchlich und müsse überarbeitet werden. Zur Religionsfreiheit gehöre auch der freie Gebrauch religiöser Publikationen. Die meisten der 22 Millionen Einwohner des Landes sind Moslems.

Datum: 08.10.2002
Quelle: idea Deutschland

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung