Jasna Steuders Karriere-Frauen unter der Lupe

Zürich - Die Vertrauenswürdigkeit der Adliswiler Lehrerin Christina Sintzel steht nach der Verurteilung wegen Urkundenfälschung und Betrug in Frage. Das Zürcher Volksschulamt hat gegen Sintzel eine Administrativuntersuchung eingeleitet. Sintzel verkehrte laut dem Tages-Anzeiger in einer sektenartigen Psychogruppe um die Lebenshelferin Jasna Steuder. Diese lehrt ihren Vertrauten, "wie man aus privaten Beziehungen Profit schlägt und mit Hilfe von Männern Karriere macht. Zum Repertoire der Gruppe gehört auch das Unterhalten von Parallelbeziehungen zu mehreren Männern."

Das Zürcher Obergericht bestrafte die inzwischen geschiedene Sintzel, zuvor Gemeinderätin und Vorstandsmitglied der CVP-Frauen Schweiz, im April zu 30 Tagen Gefängnis auf Bewährung. Sie hatte einem Liebhaber eine Abtreibung vorgespielt und die Kosten dafür verrechnet. Die vorgelegten Arztbelege waren gefälscht.

Eine zweite Frau, die laut dem Tages-Anzeiger "zum engsten Kreis der Steuder-Anhängerinnen gehört", ist die 38-jährige Zumiker Pfarrerin und Feldpredigerin Christina Eppler. Der Zürcher Kirchenrat liess ein Gutachten erstellen und hat am Mittwoch noch einmal mit Pfarrerin Eppler gesprochen. Massnahmen können von einer Ermahnung bis zum Entzug der Wählbarkeit reichen Eppler ist auch Präsidentin des schweizerischen reformierten Pfarrvereins, der Standesorganisation der Pfarrer.

Dem Tages-Anzeiger haben rund ein Dutzend Aussteigerinnen und Opfer der Gruppe um Steuder "zum Teil traumatisierende Erlebnisse" geschildert. "Mehrere von ihnen bestätigten die zentrale Rolle" von Pfarrerin Eppler in der Steuder-Gruppe.

Quelle: Tages-Anzeiger

Datum: 12.07.2002

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