Strasseneinsätze in Zürich

«Es ist eine Lüge zu sagen, die Schweizer seien nicht offen für das Evangelium»

Die Strassen gehören in der Adventszeit nicht alleine der Heilsarmee mit ihrer Topfkollekte, sondern Christen aller Denominationen. Die Vereinigung «Zoe Gospel Center» legt den Fokus darauf, Menschen zu Jesus zu führen – und erlebt gerade in Zürich eine grosse Offenheit für das Evangelium. Livenet sprach mit Alicia Umbricht, die seit drei Jahren die Weihnachts-Evangelisation leitet.
Evangelistischer Strasseneinsatz des «Zoe Gospel Centers» in Zürich.
Weihnachtsaktion


Livenet: Alicia Umbricht, das «Zoe Gospel Center» will den Menschen in der Weihnachtszeit das wertvollste Geschenk überhaupt bringen: Jesus Christus. Wie gehen Sie bei diesen Einsätzen vor?
Alicia Umbricht: Wir gehen natürlich nicht nur in der Adventszeit zu den Menschen, sondern während des ganzen Jahres. Unser Vorgehen ist dabei immer dasselbe: Wir orientieren uns an der sogenannten «Power Evangelisation», die mit einem schriftlichen Leitfaden funktioniert, den man der jeweiligen Person vorliest. Wir gehen auf die Menschen zu und sagen: «Hallo, hat Ihnen schon jemand gesagt, dass Gott Sie liebt und dass er einen wunderbaren Plan für Ihr Leben hat?» Die meisten reagieren positiv auf diesen Einstieg. Dann lesen wir weiter ab unserem Skript: «Wenn Sie heute sterben würden, sind Sie sicher, dass Sie in den Himmel kommen würden?» So finden wir heraus, ob sie Christ sind oder nicht. Dann erklären wir das Evangelium in ganz einfachen Worten. Wenn sie das Geschenk der Gnade von Jesus annehmen möchten, beten wir dann direkt ein Gebet mit ihnen. Es ist erstaunlich, wie viele Leute ja sagen! Es ist eine Lüge zu sagen, die Schweizer seien nicht offen für das Evangelium.

Warum braucht es diesen «Power Evangelisation»-Skript, um Menschen zu Jesus zu führen. Wären spontane Gespräche nicht natürlicher?
Wir machen sehr gute Erfahrungen mit dem Skript. Man ist viel fokussierter, wenn man nach gewissen vorgegebenen Punkten vorgeht und sich nicht ablenken lässt. Wir wollen direkt ins Herz der Menschen sprechen und uns nicht in intellektuellen Diskussionen verzetteln. Ein weiterer Vorteil des Leitfadens ist, dass es viel Druck wegnimmt. Vor allem Christen, die noch selten oder nie jemanden auf der Strasse angesprochen haben, trauen sich so eher, den ersten Schritt zu machen. Mit diesem Hilfsmittel kann wirklich jeder auf Leute zugehen. Am Ende bleibt es aber natürlich dabei, dass jeder einzelne seine Ängste konfrontieren muss. Menschenfurcht kann man nur loswerden, wenn man auf die Strasse geht.

In der Ausschreibung zur Weihnachtsevangelisation schreibt das «Zoe Gospel Center», dass sich in den letzten drei Jahren dank diesem Konzept über 5'000 Menschen in Zürich für ein Leben mit Jesus entschieden haben. Führt man wirklich so genau Buch?
Ja, das ist wichtig, weil wir Teil einer grösseren Bewegung sind. So sieht man, dass es funktioniert. Das soll eine Ermutigung für Christen in der Schweiz sein. Wenn etwas in Zürich funktioniert, funktioniert es wohl überall in der Schweiz. Viele Kirchen machen leider noch nicht viel im Bereich Evangelisation. Wir sollten aber nicht nur die Bänke in den Gemeinden wärmen, sondern zu den Menschen gehen. Sie müssen das Evangelium hören, um gerettet zu werden. Unsere Vision ist, die lokale Gemeinde zu mobilisieren, damit sie effektiv wird. Wir arbeiten bei unseren Einsätzen auch immer mit Gemeinden zusammen, damit wir den Leuten, die sich für Jesus entschieden haben, eine Gemeinde empfehlen können.

Was Erlebnisse hatten Sie persönlich schon bei Einsätzen auf der Strasse?
Spontan fallen mir folgende Erlebnisse ein: Einmal hatte ich mit einem Mann ein Gespräch, der am Anfang sehr ablehnend war. Trotzdem ging ich das Skript mit ihm durch. Am Ende, als es um Jesus und das Kreuz ging, sah ich, dass der Mann Tränen in den Augen hatte. Bald hat er geweint, wie ich noch nie einen Mann weinen sah. Gott hatte sein Herz berührt. Oder ich erinnere mich, wie ich einmal mit einer Frau sprach, die krank war und bereits einen Termin bei Dignitas hatte. Der Herr hatte uns genau rechtzeitig zu ihr geschickt. Sie hat ihr Leben auf der Stelle Jesus anvertraut. Es herrscht so viel Not da draussen. Die Leute brauchen Jesus! Eine andere Frau hatte sich vorgenommen, sich das Leben zu nehmen. Nach dem Gespräch mit uns hat sie gestrahlt und sich bedankt. Die Veränderung, die nach dem Übergabegebet geschieht, sieht man den Leuten sofort an. Am letzten Freitag waren wir mit sechs Personen in Zürich unterwegs. In drei Stunden hatten nicht weniger als 29 Personen eine Entscheidung für Jesus getroffen. Die Menschen sind wirklich offen, das Evangelium zu hören.

Was muss ich tun, wenn ich gerne bei einem Einsatz in Zürich dabei sein möchte?
Einfach bei einem der Treffpunkte erscheinen und sich darauf einlassen (genaue Infos hier). Wir gehen auch immer zu Zweit zu den Leuten, so dass man auch angeleitet ist. Und – wie bereits erwähnt – kann mit diesem «Power Evangelisation»-Tool wirklich jeder das Evangelium vermitteln. Es braucht nur den Mut, es auszuprobieren, ganz nach Römer 1, Vers 16: «Ich schäme mich nicht für die rettende Botschaft. Sie ist eine Kraft Gottes, die alle befreit, die darauf vertrauen; zuerst die Juden, aber auch alle anderen Menschen.»

Zur Webseite:
Zoe Gospelcenter

Datum: 10.12.2014
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

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