Irans erfolgreicher Atompoker

Die Bedrohung Israels steigt weiter

Die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) bestätigt: Der Iran betreibt ein Forschungsprogramm zum Bau der Atombombe. Das Zeitspiel scheint aufgegangen, der Druck auf Israel wächst.
Atomanlage im Iran

Laut der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA führte der Iran waffen-relevante Arbeiten aus. Unter anderem seien Experimente mit starkem Sprengstoff ein wesentliches Indiz für diese Waffenentwicklungen. Grosse Sorge bereite der IAEA Studien zu atomaren Bauteilen aus den Jahren 2008 und 2009.

«Bombe nicht zur Abschreckung»

Der Verdacht, die iranische Spitze strebe nach einer Atombombe, ist nicht ohne Grundlage. Staatsführer Mahmud Ahmadinedschad spricht regelmässig davon, dass der Staat Israel nicht mehr lang existieren werde – ein Wunsch, der tief verwurzelt ist: Die «Welt am Sonntag» (WamS) etwa zitierte bereits im Dezember 2001 den damaligen iranischen Präsidenten Rafsandschani: «Die Anwendung einer einzigen Atombombe würde Israel völlig zerstören, während sie der islamischen Welt nur begrenzte Schäden zufügen würde.» Und falls der Iran über Atomwaffen verfüge, so Rafsandschani in der «WamS», so würden diese im Hinblick auf Israel «nicht nur zur Abschreckung dienen».

«An Teherans Leine»

Es ist kaum gewährleistet, dass der Iran sein Atomprogramm nur friedlich nutzt, deshalb forderten verschiedene Gremien, dass Teheran seine Bestrebungen verhandelt oder davon absieht. Bereits vor sechs Jahren zeigten sich die Perser unwillig und so sagte Wladimir Orlow, Direktor des russischen Instituts für Strategische Studien im September 2005: «Wir müssen die Tatsache akzeptieren, dass der Iran eindeutig auf die Entwicklung seines eigenen umfassenden Nuklearprogramms gesetzt hat.» Man laufe an der Leine Teherans.

Einen Monat später gab sich Ahmadinedschad überzeugt, dass «eines Tages die Mitte der islamischen Welt von dem Schandfleck Israel gesäubert sein wird.»

Zeitdokument: Zeitspiel

Beispielsweise versprach Teheran im März 2006, man wolle mit der EU verhandeln. Einen Monat später wurde das Programm als «unwiderruflich» bezeichnet und Ahmadinejad stellte in Aussicht: «Das zionistische Regime geht seiner Vernichtung entgegen!»
Mitte 2006 brachte die EU eine weitere Initiative ins Spiel. Doch auch sie brachte keine Entspannung. Und der UNO-Sicherheitsrat setzte eine Frist bis zum 29. Juni. Bis dann müsse der Iran auf neue Vorschläge antworten. Ahmadinejad verkündete, man werde erst am 22. August auf das Angebot der internationalen Gemeinschaft im Atomstreit reagieren. In einem ähnlichen Hin und Her verstrichen Ultimaten und Monate, aus denen Jahre wurden – mehr und mehr schuf der Iran in diesem Zeitspiel Tatsachen.

Letzte Chance, oder so …

Und so schrieb etwa die «Süddeutsche Zeitung»: «Die nukleare Entwicklung in Iran ist längst immun gegen dieses Ritual multilateraler Aussenpolitik.» So forderte der einstige deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier im Namen des UN-Sicherheitsrats «ein klares Zeichen des Einlenkens und der Vertrauensbildung ... Die Hinhaltetaktik der iranischen Seite darf die Geduld der internationalen Staatengemeinschaft nicht überreizen.» Oder der einstige IAEA-Präsident el-Baradei sprach von einer «letzten Chance» für den Iran «Bis November, spätestens Dezember, müssten wir sehen können, ob Teheran seine Versprechen einhält.» Das war nicht in diesen Tagen, sondern am 2. September 2007. Vier Jahre später, hat der Iran etliche «letzten Chancen» und «ultimativen Forderungen» überstanden und scheint seinem Ziel näher denn je.

Israel in Gefahr

Livenet.ch war dabei als Aviv Shiron, einst Botschafter in Bern, in Jerusalem in der Knesseth schilderte, dass Israel seit der Gründung 1948 in Gefahr sei. «Die grösste Bedrohung ist heute der Iran», erklärte er in seinem Lagebericht vor fünf Schweizer Nationalräten anno 2009. Die persische Regierung stelle sich auch über die arabischen Länder. «Das wurde gerade eben im Fussball-WM-Qualifikationsspiel deutlich: Saudi-Arabien siegte in Teheran mit 2:1 Toren. Fünf Minuten später entliess Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad eigenhändig den iranischen Trainer!»

Seither hat sich die Lage sogar noch verschlechtert. Selbst arabischen Staaten bereitet der Iran Sorge und so erklärten verschiedene Kenner gegenüber livenet.ch, dass Saudi-Arabien einen Präventivschlag Israels öffentlich zwar verurteilen, insgeheim aber sogar alimentieren würde. Bei einem Manöver sei kürzlich ein Abschalten des Radarsystems getestet worden – dieses könnte auf wundersame Art und Weise ausfallen, damit israelische Jets den saudischen Luftraum passieren könnten.
 

Datum: 10.11.2011
Quelle: Jesus.ch

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung