E-Parteien

Gewaltproblem muss angepackt werden

Wie kann die aktuelle Gewaltspirale gebrochen werden? Livenet fragte Präsidenten und einen Nationalrat aus EDU und EVP.
Es braucht geeignete Freizeitangebote als Alternative zum nächtlichen Ausgang.

Als eine Hauptursache für die von Professor Martin Kilias diagnostizierte Gewaltzunahme gilt auch für Heiner Studer, Präsident der Evangelische Volkspartei (EVP), die 24-Stunden-Unterhaltungsgesellschaft, verbunden mit dem unbeschränkten Alkoholkonsum. Die EVP setzt sich daher für Massnahmen gegen den Alkoholmissbrauch und eine Einschränkung der 24-Stunden-Gesellschaft sein.

Auch die Wiedereinführung der Polizeistunde müsse «ohne Scheuklappen diskutiert werden», meint dazu Heiner Studer. Immerhin könne man sich mit dem geeigneten Verhalten selbst schützen, ergänzt Studer. Er rät aber auch den Gemeinden und Jugendgruppen, geeignete Freizeitangebote zu schaffen, um Jugendlichen eine gute Alternative zum nächtlichen Ausgang anzubieten.

Schlechte Psychohygiene

Hans Moser, Präsident der Eidgenössisch-Demokratischen Union (EDU), sieht das Problem in der psychohygienischen Verfassung vieler junger Leute: Die EDU setze sich daher für eine «konsequente Ahndung der Verbreitung von Darstellungen von Gewalt und sexueller Gewalt gemäss Strafgesetzbuch (StGB Art. 135)» ein. Es gelte, im Sinne einer Prävention die Darstellung von Gewalt, und Pornographie einzudämmen und das Sexualstrafrecht nicht weiter zu liberalisieren. Das Schutzalter 16 sei konsequent durchzusetzen und der internationale Menschenhandel zu stoppen, fordert Moser.

Gewalt in den Medien

Für Andreas Brönnimann, Nationalrat der Eidgenössisch-Demokratische Union, ist die eskalierte Gewalt auf Fernsehkanälen und zahlreichen weiteren Medien ein Hauptauslöser der heutigen Situation. Zudem sei im konkreten Fall die Polizei oft überfordert und dann frustriert, wenn die Täter kaum Konsequenzen zu tragen hätten. Besonders gegen Ausländer sei konsequent vorzugehen und die Täter auszuschaffen. «Wenn nicht endlich etwas Handfestes in der Gesetzgebung geschieht, wird die Schweiz weiter aufsteigen und einen Podiumsplatz im Kreise der unsichersten Länder erreichen», fürchtet Brönnimann.

Strafrecht anpassen

Handlungsbedarf im Strafrecht sieht auch Heiner Studer (EVP). Bei der bedingten Geldstrafe seien gewisse Korrekturen bereits aufgegleist, weil die abschreckende Wirkung einfach zu gering sei. «Es muss einfach möglich sein, einen Schläger ein, zwei Nächte in Untersuchungshaft zu nehmen. Das wirkt unter Umständen mehr als jede sehr viel später ausgesprochene Geldstrafe», ist Studer überzeugt. Ausserdem unterstütze die EVP die Verstärkung der kantonalen Polizeikorps.

Datum: 02.09.2011
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet.ch

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