Christen in Deutschland folgten dem «Joelruf»
Jeweils am dritten Sonntag im September wird in fast allen Kantonen der Schweiz der eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag gefeiert. In Deutschland fällt dieser Tag in den November, auf den Mittwoch, elf Tage vor dem ersten Advent. Für den diesjährigen deutschen Buss- und Bettag am 18. November haben sich Verantwortungsträger aus christlichen Kirchen, Gemeinschaften und Bewegungen zur Initiative «Joelruf», einem Gebetstreffen über Zoom, zusammengetan.
«Erbarmendes Eingreifen»
«Wir haben den Eindruck, dass gerade jetzt in einer weiteren Pandemiewelle die geistlich Leitenden in Deutschland gemäss Joel, Kapitel 2, Verse 16-17 in Einheit zusammenkommen sollten, um stellvertretend für unser Land Gott zu loben, vor Gott zu bekennen und ihn um sein erbarmendes Eingreifen zu bitten», heisst es in der Information der Initiative, die von Henning Dobers (GGE Deutschland), Dr. Johannes Hartl (Gebetshaus Augsburg), Fadi Krikor (Father’s House for all Nations), Gerhard Pross (CVJM Esslingen), Josef Fleddermann (Katholische Charismatische Erneuerung Deutschland), Julia Warkentin (Gebetshaus München) und Sr. Vernita Weiss, (Schönstatt-Bewegung) unterzeichnet ist.
Gegen Verwirrung und Entzweiung
Weiter schreiben die Initianten: «Viele Menschen in unserem Land schauen emotional und mental wie gebannt auf ein Virus und dessen Auswirkungen. Im Unterschied zum Frühjahr haben bis hinein in christliche Kreise Verwirrung und Entzweiung zugenommen. Alle Krisen und Erschütterungen der vergangenen Jahre haben bisher nicht dazu geführt, dass es ein neues Fragen nach Gott in unserem Land gibt. Man schaut in alle Richtungen, aber nicht nach oben. Wir haben alle Hände voll zu tun (auch in der Kirche), aber mehrheitlich falten wir sie nicht zum Gebet.»
Einzelne für alle
Mitinitiant Dr. Johannes Hartl sagte im Vorfeld auf dem YouTube-Kanal des Gebetshauses Augsburg: «Busse ist etwas, worüber man heute nicht mehr viel spricht. Aber Busse ist etwas Wunderbares. Wenn ich in eine Richtung fahre und merke, dass ich keinen guten Weg eingeschlagen habe, dann ist es weise, nicht noch aufs Gaspedal zu treten, sondern umzukehren. Umkehren heisst Busse.» Hartl weiter: «Wir Christen sind zum biblischen Prinzip der Stellvertreterschaft berufen. Das bedeutet, als Einzelne übernehmen wir Verantwortung für etwas, das alle betrifft. Es heisst, für Menschen zu beten, für sie da und für diese Welt ein Licht zu sein – in all unserer Schwäche.» Den Bezug zum biblischen Propheten Joel erklärte Hartl wie folgt: «Das Buch Joel berichtet von einer Plage, konkret einer Heuschreckenplage. Als Reaktion darauf ruft Joel das ganze Volk auf, sich zu versammeln und zum Herrn umzukehren. Er beginnt mit Leitern und Priestern, die sich im Tempel einfinden sollten. Genau das möchten wir mit unserem Zoom-Call am Buss- und Bettag tun. Jedermann und jede Frau ist herzlich eingeladen, mitzubeten.»
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Datum: 18.11.2020
Autor: Manuela Herzog
Quelle: Livenet