Lebendige Gemeinden

Die Kirche auf der arabischen Halbinsel wächst

Inmitten von einer muslimischen Mehrheit, Druck und Strafen für Christen und der angewandten Scharia-Gesetze kommen auf der arabischen Halbinsel immer mehr Menschen zum Glauben an Jesus – auch durch den mutigen Einsatz ausländischer Christen.
Strassenmarkt in Jemen
Die «Vereinte Christliche Kirche von Dubai» hat mittlerweile drei Tochtergemeinden gegründet.

Als Christ auf der arabischen Halbinsel zu leben, ist alles andere als leicht. In den neun muslimischen Ländern, die zur grössten Halbinsel der Welt gehören – Saudi-Arabien, Jemen, Oman, Kuwait, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Jordanien, Irak und Bahrain – , ist es verboten, zum Christentum zu konvertieren. In einigen Ländern ist darauf sogar die Todesstrafe verhängt. Dennoch berichten Einheimische immer wieder davon, wie schnell die christliche Kirche auf der arabischen Halbinsel wächst. «Noch vor zwanzig Jahren gab es dort keine Christen», berichtet etwa Chris (Name geändert), der für eine Organisation arbeitet, die verfolgte Christen auf der arabischen Halbinsel unterstützt.

Unterschiedliche Wege, ein Glaube

Doch wie kommen diese Menschen zum Glauben an Jesus, wenn doch ihre Regierungen jegliches Eindringen des Evangeliums, sei dies durch das Internet oder durch Medien, abblocken? Manche, vor allem die reicheren Einwohner, fliegen im Sommerurlaub nach Europa und treffen dort – häufig zum ersten Mal – auf Christen, die ihnen von Jesus erzählen. Andere haben Träume und Visionen von Jesus und wieder andere empfangen per Satellit oder Kurzwelle christliche Sendungen. In Jemen etwa «arbeitet der Heilige Geist etwas stärker; wir sehen die Frucht und erleben, wie sich viele Christen treffen», so Chris.

Offenheit in den Arabischen Emiraten

Auch aus den Vereinigten Arabischen Emiraten kommen sehr positive News. Dies Land ist im Gegensatz zu den meisten anderen toleranter gegenüber anderen Religionen. Zwar dürfen auch hier Muslime nicht zum Christentum konvertieren, aber Ausländer dürfen ihre Religion frei wählen und so gab es schon immer wenige Kirchen – allerdings solche, in denen nicht offen die Bibel gepredigt wurde und die auch nicht evangelisierten, um ja nicht mit der Regierung Probleme zu bekommen.

Doch dies war ein Problem für Mack Stiles, der seit 2001 im Nahen Osten lebt und als Missionar arbeitet. Er hatte begonnen, unter Studenten in Dubai den christlichen Glauben zu verbreiten und immer mehr Studenten kamen zu Jesus, doch es gab keine Kirchen, in denen offen die Bibel gelehrt und zu denen er sie hätte schicken können. Also wurde Stiles Mitglied einer traditionellen Kirche, der «Vereinten Christlichen Kirche von Dubai» — und konnte bald schon einen Missionar aus den USA für die Arbeit in der Kirche begeistern.

Drei Gemeinden gegründet

Doch Veränderung ist nie einfach. Als «der Neue», John Folmar, begann, in seinen Predigten einzeln die biblischen Bücher durchzugehen, blieben einige Besucher weg, die Gemeindeältesten waren schockiert. Erst nach sieben Jahren stetiger Arbeit veränderte sich die Gemeinde nach und nach – und sie begann zu wachsen, erst auf 600, dann auf 800 Mitglieder und mehr.

Und heute, 13 Jahre später? «Wir haben bereits drei neue Kirchen gegründet und die vermehren sich bereits wieder», freut sich Pastor John Folmar. «Wir haben jetzt sieben bis acht gleich gesinnte Gemeinden in diesem Land, das ist eine ausserordentliche Situation!» Und das in einem Land, in dem die Sharia aktiv angewandt wird. Doch Folmar weiss, dass dies nicht auf seinem Einsatz gründet. «Niemand hätte das so arrangieren können. Ich glaube, Gott hat einfach seine Gnade durch die Mittel der Evangelisation, Jüngerschaft und der Predigten walten lassen!»

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Datum: 25.09.2018
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN / The Gospel Coalition

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