Ein «Licht in der Finsternis» von Halloween
Es gibt ein Restaurant, man kann die gute Aussicht von der Burgmauer geniessen, an der sogar eine Platte mit einem Lob über Gottes Schöpfung angebracht ist, und in der Kapelle der Burg wird standesamtlich geheiratet. Doch an Halloween bricht die Hölle los.
Die Burg steht zwar in keiner Beziehung zu dem gleichnamigen Monster – aber zu Werbezwecken wurde und wird diese Verbindung trotzdem immer wieder hergestellt. Der Name steht weltweit für Horror und der wird zu Halloween auch geboten. Gegen Eintritt können sich Besucher dann von Gruselfilm-Gestalten erschrecken lassen und einer Hinrichtung am Galgen beiwohnen.
In dieser Zeit wird die Burgkapelle zum «Licht in der Finsternis». Christen verschiedener Kirchen und Gemeinschaften, die sich in der Evangelischen Allianz zusammengeschlossen haben, feiern seit einigen Jahren zur Halloween-Saison Gottesdienste in dem ehemaligen Gotteshaus. Besucher reagieren immer wieder überrascht. «Ist das echt?» fragen sie – und manche bleiben.
So gut fügt sich das Alternativprogramm der Christen in das Ambiente ein, ohne Anbiederung oder Affront. Und es ist ihr Hinweis darauf, dass der 31. Oktober in Deutschland lange Zeit als ein Tag des Lichts gefeiert wurde, nämlich als Reformationstag. Ebenso übrigens in Österreich. In der Schweiz kurz darauf, am ersten Sonntag im November.
Datum: 31.10.2013
Autor: Marco Trotta
Quelle: Livenet