Rallye Dakar

Weltgrösste Rallye beugt sich erneut dem Terror

Zum dritten Mal in Folge führt die legendäre Rallye Dakar durch Argentinien und Chile. Ausschlaggebend für diese Änderung ist der Terror im westafrikanischen Mauretanien.
Quo vadis, Rallye Dakar? (Fotos: Dakar organization)
Früher tauchte die Rallye Dakar in den afrikanischen Wüstensand, seit der Flucht vor dem Terror in den Sand von Südamerika.

Vom 1. bis 15. Januar 2011 läuft derzeit diese Rallye; doch nicht durch den Maghreb, sondern durch die Steppen Südamerikas. Dabei wären die Bilder an sich märchenhaft: Nach argentinischen Waldstücken und Buschland tauchen die Fahrer durch die Atacama-Wüste und schlagen sich später durch die chilenischen Anden. Mit ihren hochgezüchteten Motorrädern, Rallye-Wagen, Quads und Lkws versuchen sie, die dreizehn Etappen zu meistern.

Vorerst vorbei sind die Zeiten, als sich die bunten Karossen durch die Savannen Nordwestafrikas wühlten und uns mit spektakulären Aufnahmen vom Schwarzen Kontinent versorgten.

Ganz ins Wasser fiel das PS-Spektakel im Jahr 2008: wegen der Terror-Gefahr. Im Jahr darauf zog die Rallye Dakar – unter gleichem Namen – weiter nach Südafrika. Seitdem führt die Route durch Teile Argentiniens und Chiles, heuer über 9500 Kilometer.

Es bleibt still

Im Jahr 1978 erstmals als «Rallye Paris-Dakar» ausgetragen, ist dieses Rennen zu einem viel beachteten Termin auf den Sportkalendern geworden. Es hat sich etabliert – und weicht doch ohne grossen Protest dem Terror, insbesondere der Al-Kaida im Maghreb (AQIM). Kein Internationaler Aufschrei ist zu vernehmen.

Über diese Entscheidungen ärgert sich auch der fünfmaligen Dakar-Sieger Ari Vatanen aus Finnland: «Dadurch wurde die Rallye eine Geisel der Räuber, der Terroristen und der Fanatiker!» Ende 2007 waren im westafrikansichen Mauretanien, durch das 8 der 15 Rennetappen geführt hätten, an Heiligabend vier französische Touristen ermordet worden, drei Tage später im Norden des Landes drei Soldaten.

Laut dem Rallye-Veranstalter habe es von terroristischen Gruppen Drohungen gegen das Rennen gegeben. Afrikas Grosse Show weicht erneut. Doch es bleibt still. Keine Voten von Politikern, die sich sonst gerne, laut und rasch betroffen zeigen.

Christen leiden in Rallye-Dakar-Land

Die Rallye führte jahrelang durch Mauretanien. Dieser Staat gehört zunehmend zu den erbittertsten Christenverfolgern – einzig der Islam ist staatlich anerkannt, aus Sicherheitsgründen können sich Christen kaum treffen. Im Weltverfolgungsindex von «Open Doors» rutschte Mauretanien vom Rang 18 im Jahr 2009 auf Rang 8 im vergangenen Jahr.

Zunehmende Aktivitäten der Al-Kaida im Maghreb  werden vermeldet, Islamisten bedrohen Christen weiterhin mit dem Tod. Im Juni 2009 wurde ein Christ, der als Entwicklungshelfer im Land arbeitete, ermordet, einen Monat später waren 35 mauretanische Christen festgenommen und gefoltert worden. Bibeln dürfen weder gedruckt, noch verkauft oder verteilt werden, auf die «Abkehr vom Islam» droht der Tod.

Auch in Marokko gerät die christliche Minderheit weiter unter Druck. Im Jahr 2010 wurden mehrere Dutzend ausländische Christen des Landes verwiesen, 32 einheimische Christen wurden auf «Facebook» bedroht – um ihre Anerkennung als Christen bitten sie vergeblich. Sie werden vom Staat überwacht und müssen Razzien über sich ergehen lassen.


Datum: 05.01.2011
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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