Emotionales Dokudrama

Ein arabischer Paulus

Gott macht Menschen neu und gibt ihrem Leben Sinn –im Nahen Osten. Ein in Syrien produzierter Film über die Lebenswende des Saul von Tarsus wird auf verschiedenen arabischen TV-Kanälen ausgestrahlt.
Hauptdarsteller
Bevor Saulus zu Paulus wurde: Ein fanatischer Verfolger der Christen.
Die Première in der Oper von Damaskus.

Dies berichtete Henri Aoun, CEO von «Agape for Media», bei der Präsentation des Films an der Frankfurter Buchmesse am 9. Oktober.

Aoun hatte die Idee zum Film, als er syrische Gemeinden besuchte. „Damaskus“ zeigt, wie aus dem fanatischen Christenverfolger Saul ein Anhänger der neuen Religion wird – ihm erscheint Christus im Licht und dann heilt ihn ein Mann von der Blindheit, die dabei über ihn gekommen ist.

Nach dem Bericht der Bibel geschah dies um und in Damaskus. Das 77-Minuten-Dokudrama mit arabischen Schauspielern, von Arabern eben da produziert, stellt auf die Stadt Damaskus ab. Von dort ging der erneuerte Mann aus der die Botschaft von Jesus, die Botschaft der Liebe und Versöhnung, zu den Völkern brachte.
Der Film knüpft bei historischen Bauwerken an, deren Damaskus sich rühmen kann. Es ist eine der ältesten noch bewohnten Städte der Welt. Eine bekannte Fernseh-Frau aus Damaskus, die erst ihre Stadt vorstellt, führt ein in die Kindheit von Saul. Als gesetzestreuer Pharisäer wurde er ein fanatischer Feind der Christen, der sie landauf, landab terrorisierte.

Goodwill der syrischen Führung

Dass der Film die zentrale Rolle von Damaskus unterstreicht, sicherte ihm den Goodwill der politischen Führung von Syrien. Die Première am 2. März 2009 konnte nach einem Wink aus dem Präsidentenpalast im Opernhaus der Hauptstadt durchgeführt werden. Anwesend waren der syrische Kulturminister, zahlreiche hohe Beamten, Kirchenleiter und Diplomaten. Über 1000 Personen sahen die Vorstellung.

12 Fernsehsender, darunter Al-Jazeera und das syrische Staatsfernsehen, berichteten über die Première. Das Echo von kirchlicher und staatlicher Seite war positiv. Am 2. Oktober 2009 wurde der Film in der Kairoer Oper gezeigt.

Die Macht Gottes

Dieses Werk ist nicht nur kulturell bestens eingebettet. Es ist auch thematisch aktuell, denn es portraitiert einen Mann, der im Eifer für die "richtige Sache" zum Terroristen wird; bei den - kurzen - Folterszenen wird mancher nicht genau hinschauen wollen. Saul, gespielt von Qays Sheikh Najib, fürchten die Christen der ersten Generation wie keinen anderen. Vor Damaskus fällt er aber sprichwörtlich von seinem hohen Ross.

Jesus ruft ihn in eine andere Mission. Wie Schuppen fällt dass von seinen Augen, als der alte Ananias ihm die Hände auflegt. Selbst überwältigt von Gottes unfassbarer Macht, beauftragt Ananias ihn, Christus zu verkündigen. Bald ist er unter dem neuen Namen Paulus bekannt.

„Die Macht Gottes, die das Herz des Menschen verwandelt“ sei laut Henri Aoun die Hauptaussage des Films - und dass „das Christentum aus dem Orient kommt“. Bei Arabern kommt Paulus auch sympathisch herüber als einer, der wegen seiner Überzeugungen von Juden angefeindet wird …

In vielen Sprachen

Am 16. Mai 2009, gegen Ende des katholischen Paulus-Gedenkjahrs, wurde die italienische Version von „Damaskus“ im Vatikan gezeigt. Diplomaten aus über 50 Ländern und hohe Kirchenvertreter sahen zu, und der Papst persönlich begrüsste die Vorführung. Der Patriarch von Antiochien in Syrien, Gregory Laham, betonte in seiner Ansprache, dass Damaskus immer noch spreche.

Die Produktionsfirma hat das Werk inzwischen in insgesamt 20 Sprachen untertitelt, darunter Türkisch und Farsi und zuletzt Mandarin. Im August 2010 strahlte der bedeutende arabische Satellitenkanal Al Hayat den Film zwanzigmal aus. Laut der Produktionsfirma sind inzwischen 300‘000 DVD abgegeben worden.


Datum: 16.10.2010
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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