Ehrenamtlicher Coach

Israels Eishockey-Team steigt auf

Israels Eishockey-Nationaltrainer Jean Perron – auch in der Schweiz kein Unbekannter – trainiert sein Team kostenlos. Die Bedingung des einstigen Stanley-Cup-Siegers: historische Stätten ansehen. So besuchte er etwa Nazareth: «Dort ist Jesus aufgewachsen!»
Coach Jean Perron gibt seinem israelischen Eishockey-Team Anweisungen.
Jean Perron

Während Deutschland, Österreich und die Schweiz noch auf ihre diesjährigen Eishockey-WM-Einsätze warten, sind in den unteren Ligen die Entscheide gefallen. Auch bei der WM der Division 2B, der zweituntersten von sechs WM-Klassen, die hundert Kilometer östlich von Istanbul in der Türkei ausgetragen wird, in Izmit, das nicht mit Izmir zu verwechseln ist.

Bereits nach vier von fünf Spielen sicherte sich Israel den Aufstieg in die nächst höhere Klasse. An der Bande der Israeli steht Jean Perron. Einst gewann er als Trainer mit den Montreal Canadiens den Stanley Cup; die begehrte NHL-Trophäe ist die höchste Auszeichnung, die im Club-Hockey zu gewinnen ist. Später trainierte er in der Schweiz 1997/98 Servette-Genf. Heute ist er nicht nur Hockeyexperte in Radio und TV, sondern auch Nationaltrainer. Von Israel.

«Es geht um Jesus»

Seit mehreren Jahren ist er für Hockeyaner aus dem Land der Bibel unterwegs. «Ich werde nicht dafür bezahlt. Dafür stellte ich eine Bedingung. Immer, wenn ich im Land bin, kann ich historische Plätze besuchen», sagt Perron im Gespräch mit livenet.ch. Ihn interessiere das Land Abrahams, auf den drei Religionen zurückgehen. Den Tempelberg besuche er immer wieder. Interessant sei auch die Altstadt. Das armenische und christliche Viertel seien sich kulturell nahe. «Bei beiden geht es um Jesus.»

Jedes Mal lerne er etwas Neues. So habe er beispielsweise Nazareth besucht. «Dort ist Jesus aufgewachsen.» Während seiner Studienzeit habe er viel gelernt, etwa über die Griechen und Römer. Dass die gerade zu Ende gehende WM in der Türkei ausgetragen worden ist, freue ihn. Er erinnere sich, wie er über Konstantinopel lernte. «Das heutige Istanbul. In früherer Zeit eine der grössten Städte der Welt. Ich bin glücklich hier zu sein.»

Perron: «Es ist paradox. Ich bin katholisch und coache ein Team von jüdisch gläubigen Menschen. Aber ich bin offen für Kulturen.»

Eishockey in Israel

Israel spielt nun nächste Saison in der Division 2A. Vor einem Monat wurde eine zweite Eishalle in der Nähe von Tel Aviv eröffnet. Israels Captain Avishai Geller spricht von vielen Rollhockey-Spielern, die aufs Eis wollen.

Israel zählt rund 1,5 Millionen russische Einwanderer, bilanziert Nationaltrainer Jean Perron, viele von ihnen wollen Eishockey spielen: «Wir brauchen mehr Hallen. In ein paar Jahren werden wir wieder in der Division 1 sein.» Eine Saison lang spielte sein Team bereits auf dieser Stufe. «Damals hatten wir noch keinen Profi im Team, heute sind es zwei.»

An der WM in Izmit duellieren sich sechs Teams aus vier Kontinenten: Bulgarien, China, Israel, Mexiko, Neuseeland und die Türkei.

Datum: 26.04.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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