«Am Ende hält Gott dir den Spiegel vor!»

Die «Süddeutsche Zeitung» führte ein längeres Interview mit Hollywood-Star Denzel Washington. Dieses überschreibt sie mit dem Titel «Am Ende hält Gott dir den Spiegel vor!» Es ist nicht das erste Mal, dass der bald 55-jährige Schauspieler über seinen Glauben spricht.
So berichtet die «Süddeutsche Zeitung» über Denzel Washingtons Glauben.
Denzel Washington
Im Film duelliert sich Washington mit einem bärtigen John Travolta.

Er habe mit dem Gedanken gespielt, seinen Beruf zu wechseln und Pastor zu werden, hatte Denzel Washington in einem früheren Interview gesagt, und auch schon liess er sich zitieren, dass die Bibel seine Nummer 1 sei. Ähnlich äusserte sich der Darsteller nun in Berlin, wo er seinen neuen Film «Entführung der U-Bahn Pelham 123» vorstellte; ein Kracher, in welchem Washington sich mit John Travolta duelliert.

In der Online-Ausgabe der Zeitung sagt Washington, dass er nicht religiös sei, sondern sich als spirituell bezeichnen würde: «Religion wird von Menschen benutzt, um ihre Interessen oder Einstellungen zu unterfüttern. Das finde ich bedenklich. Gerade weil es dann schnell darum geht: Meine Religion ist richtig und deine ist falsch. Ich halte nichts von Bevormundung; jede Religion hat ihre eigenen Rituale und keines ist besser als die der anderen.»

Bibel-Passagen auswendig

Er könne ganze Bibel-Passagen auswendig, bestätigt Washington die Frage der Zeitung. «Und ich bete auch mehrmals am Tag. Aber ich kann es auch ganz schlicht mit einem Songtitel sagen: „The Man in the Mirror", zitiert nach dem kürzlich verstorbenen Michael Jackson. Mag ich den Mann, der mir am Abend aus dem Spiegel entgegenblickt? Ist das ein guter Typ, der an sich arbeitet und für andere Mitgefühl hat? Der sich in Toleranz übt, sich nicht nur um sein Ego dreht? Denn darum wird es auch am Ende des Lebens gehen, dann wird Gott dir nämlich diesen Spiegel vorhalten. Ich möchte nicht wegducken müssen, sondern ihm in die Augen schauen können, wohl wissend, dass ich dabei geholfen habe, die Erde zu einem besseren Platz zu machen.»

Washington ganz anonym

Wie das konkret geschehe, wollte sich der Schauspieler nicht entlocken lassen, er sagte einzig: «Ich spende eine Menge Geld an verschiedene Kirchen und Institutionen, aber ich mache das sehr diskret. Weil ich sonst auch nichts davon halte, wenn Prominente mit solchen Aktionen versuchen, ihr Image aufzupolieren. Meine Maxime ist: Wenn ich Geld verschenke, spreche ich auf keinen Fall darüber und schon gar nicht über die Summen. Andere Aktionen mache ich durchaus publik. Ich coache ein junges Basketballteam, spreche zu Jugendlichen vom "Boys und Girls Club of America" und versuche mich zu engagieren, ein respektabler Bürger zu sein.»

«Ich bin kein Heiliger»

Trotz einer skandalfreien Ehe sagt der zweifache Oskargewinner: «Ich tauge weder zum Heiligen noch zum Vorbild, ich bin auch nur "good old Denzel" mit einem Haufen Fehlern. Der allerdings früh die Frau seines Lebens getroffen hat. Was ich noch weiss, ist das: Das Leben kann simpel sein, und zwar dann, wenn du deine spirituelle Basis gefunden hast. Glaube, woran du willst, aber glaube an was. Und bedank dich ab und zu mal beim Lord, das hat noch keinem geschadet.»

Trost finde man am besten in Gebeten und Meditation. «Viele Menschen verstehen noch nicht, dass jeder Tag ein Geschenk, ein neuer Anfang ist, an dem man es besser machen kann als am Tag zuvor. Diese einfache Erkenntnis, war eine grosse Erleichterung für mich.»

An anderer Stelle schilderte Predigerssohn Washington: «Entscheidend für mich ist mein Verhältnis zu Gott. Das hält mich bescheiden. Mein Glaube hilft mir zu verstehen, dass äussere Umstände nicht mein Glück bestimmen.»

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Datum: 09.10.2009
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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