Mark Roth, Captain von Emirates

Pilot in Lebensturbulenzen

Im Oktober 2001 passiert, was niemand für möglich gehalten hätte: Bei der stolzen Fluggesellschaft Swissair kommt es zum totalen Grounding. Als Langstreckenpilot der Swissair erlebt Mark Roth diese Tragödie hautnah mit. Doch kurz bevor auch er seine Arbeitsstelle verliert, öffnen sich ihm neue Wege.
Mark Roth kennt Hochs und Tiefs – auch ausserhalb des Flugalltags.

Bei der Swissair geniesst Mark Roth hohes Ansehen. Das erfolgreiche Image der Fluggesellschaft überträgt sich auch auf ihn als Piloten. – Doch nur so lange, bis die Swissair den gesamten Flugbetrieb einstellen muss: «Beim Grounding habe ich plötzlich gemerkt, dass ich mich über etwas identifiziert habe, das zerfallen kann». Eine ziemlich harte Landung. So beginnt Mark Roth sich selber zu fragen, was ihm wirklich wichtig ist: «Ist es mein Job? Ist es die Grösse des Flugzeugs, das ich fliege?» Die gewohnten Werte werden nun auf einmal zur Nebensache.

Bangen um die Stelle

Obwohl Roth vorerst bei der neuen Fluggesellschaft Swiss weiterhin arbeiten kann, muss er um seine Stelle bangen: «Man schrieb uns, dass noch mehr Piloten entlassen werden müssten. Und unter diesen wäre dann auch ich gewesen!» In dieser Zeit der Ungewissheit beschliesst der Familienvater, sich für drei Tage zurückzuziehen. Im Gebet sucht er verzweifelt Antworten, deshalb schreit er im Wald: «Gott, was willst Du mir lehren?» In diesem Moment hört er eine Stimme, die von ihm «eine neue Dimension des Vertrauens» verlangt: Mark Roth soll sich ganz auf Gott verlassen. Der Pilot nimmt diese Aufforderung an, äussert aber auch, was er sich wünscht: «Mein grösster Traum war, weiterhin zu fliegen – und zwar bei Emirates.»

Doch die Chance, dass dieser Traum erfüllt wird, ist ziemlich gering. Denn - als Folge der Terroranschläge in New York - verlieren tausende Piloten ihren Job und bewerben sich darauf bei Emirates. Viele unter ihnen erhalten von der arabischen Airline eine Absage. Nicht so Mark Roth: Im Mai 2002 reist er für ein Bewerbungsgespräch nach Dubai, sechs Wochen später erhält er die Stelle.

Pilot und Seelsorger an Bord

Seither lebt der 42-Jährige mit seiner Familie in Dubai, wo sie gemeinsam eine Kirche besuchen. Seinen christlichen Glauben lebt er aber auch im Berufsalltag, wo er an den verschiedensten Destinationen Beziehungen aufbaut. Eine der bedeutendsten Begegnungen ereignet sich aber an Bord. Und zwar mit einer Passagierin, die gerade ihren Sohn verloren hat: «Ich verfasste für sie einen Brief, wo ich schrieb, dass Gott uns in den dunkelsten Stunden am nächsten steht. Darauf kam sie zu mir und fragte, woher ich das wisse. Sie suche schon seit Jahren nach Gott.»

Für solche Erlebnisse ist Mark Roth Gott sehr dankbar. Deshalb möchte er sein weltweites Beziehungsnetz nutzen, um den Menschen die Beziehung zu Gott näher zu bringen. Dieses Netz wird er weiter vergrössern können, denn ab nächstem Jahr fliegt Captain Mark Roth das grösste aller Flugzeuge: Einen Airbus A380, der ihn an viele neue Destinationen bringen wird.

Webseite:
«Antenne»

Datum: 18.07.2011
Autor: Markus Hausmann
Quelle: antenne

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