EMK-Pfarrer gewinnt WM-Bronze im Kampfsport
«Ich kann es auch nach einigen Tagen immer noch fast nicht glauben, was da geschehen ist», erzählt Stefan Pfister, Pfarrer der Methodistenkirche in Davos. Er hatte die kleinste Medaillenerwartung des ganzen Teams, das zusammen nach Birmingham (GB) an die Taekwondo-WM reiste, wo sich gegen 2'000 Kämpferinnen und Kämpfer massen. Dass es dann gerade er war, der die einzige Einzelkampf-Medaille holte, grenzte an ein Wunder! Die World Taekwondo Federation (WTF) führt seit der Gründung 1973 alle zwei Jahre internationale Weltmeisterschaften durch. Die Ursprünge des Taekwondo liegen in Korea.
Eigentlich nicht seine Lieblingsdisziplin
Der Methodistenpfarrer, der seit eineinhalb Jahren den «1. Dan» hat, erklärt es so: «Als ich den ersten Kampf gewonnen habe, war ich einerseits überrascht, glücklich und auch etwas ‚enttäuscht‘: Jetzt ‚muss‘ ich nochmals in den Ring steigen!» Der Kampf ist überhaupt nicht seine Lieblingsdisziplin in Taekwondo. Dann gewann er den zweiten Kampf – eine noch grössere Überraschung. Nun ging es sogar um Gold oder Silber. Doch diesen Kampf verlor er, obwohl er selber auch Punkte gemacht hatte. Pfister gewann trotzdem als wohl ältester Kämpfer in der Kategorie – relativ kurz vor dem 50. Geburtstag – eine Medaille für das Davoser Team.
Südkoreanischer Mitstudent brachte ihn zum Kampfsport
Taekwondo ist eine anspruchsvolle Mischung aus Elementen der Selbstverteidigung, Koordination, Ausdauer, Kraft und Technik. Stefan Pfister hatte während seines Theologiestudiums in Reutlingen Taekwondo kennengelernt. Ein südkoreanischer Mitstudent hatte entsprechende Kurse angeboten. Zwei Jahre hatte Pfister den Unterricht besucht. Danach folgte eine lange Pause: Erst nach fast 20 Jahren hat er im September 2011 in Davos wieder mit dem Kampfsporttraining angefangen, als er vom Berner Oberland als Pfarrer der Methodistenkirche nach Davos kam.
Keine Angst vor Konfrontation
Er hat keine Angst vor der Konfrontation, heisst eine Sendung über EMK-Pfarrer Stefan Pfister auf Radio LifeChannel. Gott habe immer die Versöhnung im Blick, mit ihm könne aber auch gestritten und gekämpft werden, sagte Stefan Pfister und erinnert an den Kampf zwischen Gott und Jakob am Jabbok. Gott stelle sich den Menschen in den Weg, um sie schliesslich als Gestärkte und Gesegnete in den nächsten Kampf ziehen zu lassen. Im Taekwondo verbeugten sich die Gegner am Schluss des Kampfes voreinander und bedankten sich damit bei ihrem Kampfpartner. Stefan Pifster: «Was wäre, wenn wir uns einander in den Weg stellten, miteinander kämpften, um einander als Gesegnete, als Versöhnte ziehen zu lassen?»
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Datum: 16.08.2018
Autor: Markus Baumgartner
Quelle: Dienstagsmail