Vision

«Haus der Wiederherstellung»

Der Baumaschinenführer Marcel Quirici traute sich nicht zu, eine Familie zu gründen. Er hatte selber keine stabile Familiengeschichte erlebt. Trotzdem wurden er und seine Frau Maria Eltern für viele.
Marcel Quirici

Marcel Quirici war acht Monate alt, als sein Vater seine Mutter wegschickte. Die nächsten drei Jahre verbrachte der Kleine bei seinen Grosseltern. Vor seinem vierten Geburtstag wurde er zur Adoption freigegeben. Auf diese erneute Entwurzelung reagierte er mit Rebellion. Schon als achtjähriger Junge trank er Alkohol, mit 14 begann er zu kiffen, später kamen härtere Drogen dazu, LSD, Heroin, Kokain. Als er 18 war, erkrankte die Adoptivmutter an Krebs. Sie kam vom Krankenhaus nach Hause, um zu sterben. Die Hauspflegerin, die der Familie während jener Zeit beistand, erzählte von Jesus. Marcel besuchte mit ihr die Bibelstunde eines Pfarrers, der früher bei der Motorrad-Gang «Hells Angels» war. Er war von der Predigt so ergriffen, dass er sich noch am selben Abend für Jesus entschied.

Aber er blieb gefangen von Drogen und Alkohol. Wegen Drogenhandels wurde er verhaftet. Während er im Gefängnis sass, nahm sich sein Vater das Leben. Nun plante auch Marcel seinen Suizid. «Doch dann schrie ich zu Jesus. Ich bat Gott um Vergebung. Und ich erhielt einen Frieden und eine Freude wie nie zuvor.» Gott befreite ihn auch von der Drogensucht – doch auf der Kneipentour anlässlich seiner Haftentlassung stürzte er wieder ab. Schliesslich trat er in eine christliche Drogen-Rehabilitation ein. Durch das Zusammenleben hier wuchs die tiefe Sehnsucht in ihm, selber eine Familie zu gründen.

Familienleben gesucht

Als er im Januar 1987 die junge Bäuerin Maria kennenlernte, wusste er, dass sie die Frau seines Lebens sein würde. Sie heirateten im September des gleichen Jahres und wuchsen immer mehr in ihre gemeinsame Berufung hinein. Mit ihrem ersten Kind zogen sie von Mägenwil im Aargau nach Zizers im Kanton Graubünden. Marcel arbeitete als Gärtner für das christliche Sozialwerk «Stiftung Gott hilft», das u. a. jugendliche Straftäter im Offenen Vollzug betreut. Aufgrund seines «Drahtes» zu den jungen Leuten wurde Marcel allmählich zum «Freizeitpädagogen»: Er beschäftigte die Jungen, die eine Auszeit von der Schule brauchten, verbrachte die Freizeit mit ihnen, machte Bergtouren. In Seminaren zum Thema «Innere Heilung» bei Frank und Catherine Fabiano von Dynamis Ministries lernten sie viel über die Begleitung von verletzten Menschen. Bald einmal teilten sie ihr Leben mit 37 Pflegekindern. Neben Liebe und Geborgenheit setzten die Pflegeeltern ihren aufmüpfigen Schützlingen auch Grenzen. Und sie luden sie ein, sich Jesus anzuvertrauen. Einige lebten am Wochenende bei ihnen, andere mehrere Jahre.

Eingebettet ins Gebet

Verwurzelt in der ICF-Church Chur, leitet Marcel Quirici ein Gebetsteam, das seine Familie im Gebet intensiv begleitet. Am 8. September 2011 gründeten Quiricis den Verein «Silber und Gold». Seither arbeitet der 49-Jährige nicht mehr als Baumaschinenführer, sondern als Lebensberater für den Verein. Seine Frau und er bieten Seelsorge und Coaching an und träumen von einem «Haus der Wiederherstellung und Heilung», wo sie Erwachsene aufnehmen können. «Vor 25 Jahren hat etwas total Neues begonnen in meinem Leben»», resümiert Quirici. «Ich habe seither Unglaubliches mit Gott erlebt. Menschen haben Gott gefunden, sie wurden frei von Drogen, von dämonischen Belastungen oder gesund, auch von Krebs. Solche Erlebnisse mit Jesus sind das Grösste, was es gibt.»

Video Zum Thema:
Marcel Quirici

Datum: 04.04.2012
Autor: Mirjam Fisch-Köhler
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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