Arbeitslos, aber nicht würdelos!

Arbeitslos

Ohne feste Stelle in den Advent, ohne berufliche Perspektive in den Jahreswechsel, mit wenig Geld andern eine Freude bereiten - das fällt schwer. Die trübe Stimmung kann sich aufschaukeln. Sie können das zulassen oder auch nicht.

Denn arbeitslos zu sein heisst nicht, würdelos zu sein! Diese Würde und Anerkennung sprechen Ihnen liebe Menschen zu, die spricht Ihnen Gott zu, und von der dürfen Sie auch selber ausgehen. Die folgenden Strategien für den Umgang mit der Krise bauen darauf auf.

1. Die Problemlösung hat oberste Priorität

Verständlicherweise ärgern sich Betroffene über ihren Jobverlust und klagen darüber. Je länger die Situation andauert, desto passiver werden manche und arrangieren sich mit ihrem "Schicksal" Arbeitslosigkeit. Machen Sie sich darum klar: "Nicht ich bin das Problem, sondern die Arbeitslosigkeit ist mein Problem. Ich will alles unternehmen, um dieses Problem möglichst rasch zu lösen."
Legen Sie bestimmte Zeiten in der Woche fest, an denen Sie intensiv und zielgerichtet an diesem Problem arbeiten (Arbeitssuche, Bewerbungen schreiben, Stellenanzeigen durchstudieren etc.). Zu anderen Zeiten darf es ruhen.
Ohne Job zu sein ist keine Schande. Machen Sie ein Gebet daraus. Denn Sie sind Gott nicht gleichgültig. Vielleicht wartet er darauf, dass Sie sich an ihn wenden.

2. Fassen Sie Mut: "Ich kann etwas tun"

Auch wenn Ihnen gekündigt worden ist und Sie sich in der Defensive erleben, machen Sie sich klar, dass Sie etwas tun können. Gott steht Ihnen dabei zur Seite. Sie werden neuen Mut bekommen, damit sich die Lage überhaupt bessern kann.
Bleiben Sie daher nicht zu Hause sitzen und hoffen auf "bessere Zeiten". Die meisten Arbeitsstellen werden durch Eigeninitiative gefunden: Schreiben Sie Bewerbungen, informieren Sie sich beim Arbeitsamt und studieren Sie regelmässig die Stellenangebote. Versuchen Sie, Ihren Freundes- und Bekanntenkreis möglichst breit zu informieren, und bitten Sie um Hinweise, wenn jemand von einer möglichen Stelle erfährt. Denken Sie daran: Arbeitslosigkeit ist kein Makel Ihrer Person! Zahlreiche Menschen sind davon betroffen.

3. Suchen Sie sich Gesprächspartner

Es gelingt selten, Arbeitslosigkeit im Alleingang zu bewältigen. Soziale Unterstützung ist äusserst wichtig. Gerade in der Arbeitslosigkeit brauchen Sie Kontakte und Ermutigung, damit die negativen Gedanken nicht überhand nehmen. Die würden das Problem nur noch ausweiten. Reden Sie mit Ihrer Familie und Ihren Freunden aber auch über andere Themen als Ihre kritische Situation. Es wäre in Beziehungen nur schwer auszuhalten, wenn nur noch über ein Thema oder über negative Stimmungen gesprochen wird.
Wenn die Situation Sie überfordern sollte, dann leiten Sie rechtzeitig Gegenmassnahmen ein: zum Beispiel seelsorgerliche oder psychologische Hilfe, damit Sie den Lebensmut behalten und Ihre Situation möglichst realistisch einschätzen können.

4. Stoppen Sie Pauschalgedanken

Manche Negativgedanken will man sich fast nicht zugestehen. Machen Sie in einem ersten Schritt aber gerade das: Schreiben Sie Ihre verallgemeinernden schwermütigen Gedanken nieder. Es können dabei Sätze herauskommen wie: "Als Arbeitsloser bin ich am Abstellgleis", "Ich bin wertlos", "In einem halben Jahr bin ich auch so weit wie ..."
In einem zweiten Schritt besprechen Sie diese Sätze mit einem vertrauten Menschen. Er wird Ihnen helfen, die Perspektive wieder zurechtzurücken. Vergleichen Sie diese Aussagen mit den unten aufgeführten Bibelstellen. Was meinen Sie, wer hat Recht: Sie oder Gott in seinem Wort?
Bleiben Sie also realistisch: "Ich bin arbeitslos, aber dennoch wertvoll!" Wenn Sie sich aufgeben und handlungsunfähig werden, ist niemanden geholfen, schon gar nicht Ihnen selbst. Wer sich aufgibt, wird blind für neue Möglichkeiten, Ideen und Chancen.

5. Leben Sie weiter!

Planen Sie bewusst auch wohltuende Aktivitäten ein und führen Sie sie durch. Treffen Sie sich mit Freunden, um Spass zu haben. Treiben Sie Sport und setzen Sie sich für andere Menschen ein. Vielleicht wollen und können Sie die Zeit auch für ehrenamtliches Engagement nutzen. In schweren Zeiten der Arbeitslosigkeit kann diese Art von Dienst an der Gesellschaft wieder Sinn und Stütze geben.
Ohne fixen Arbeitsrhythmus kann es einem schwerfallen, die eigene Zeit sinnvoll zu planen - möglich ist es dennoch. Geben Sie sich ein grobes Raster für einen Tagesablauf: Aufstehen, tägliche Erledigungen, Besuch von Freunden, Arbeitszeit fürs Bewerben usf. Ein konkreter Zeitplan entlastet Sie und gibt Ihnen neuen Halt und Perspektive.
Schliesslich gilt: Je kraftvoller Sie Ihren Alltag bewältigen, desto besser werden Sie auch die schwere Zeit der Arbeitslosigkeit schaffen.

Worte der Ermutigung

"Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen" (Psalm 50,15).

"Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?" (Psalm 27,1)
"Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn." (Römer 8,38-39)
"Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben." (Psalm 34,19)

Dossier: www.weihnachten.jesus.ch

Autor: Andreas Zimmermann, Psychotherapeut und Supervisor, zimmermann.ber@tungspraxis.de
Bearbeitung: Jesus.ch

Datum: 10.11.2005
Quelle: Neues Leben

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